Weltweit sind rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Weltweit sind rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht.

Immer mehr Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Die Weltgemeinschaft hat sich nun entschieden, etwas dagegen zu unternehmen. Viele Ziele wurden formuliert, aber nur wenige konkrete Massnahmen wurden dargelegt.

In der letzten Woche fand im chinesischen Kunming die Weltnaturschutzkonferenz statt. Knapp 200 Vertragsstaaten der Vereinten Nationen haben die «Erklärung von Kunming» angenommen. Diese soll die Artenvielfalt schützen und das dramatische Aussterben der Arten eindämmen.

Die Welt wird immer leerer

Heute sind schätzungsweise eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Es werden nicht nur immer mehr, sondern es geht auch immer schneller. In den letzten 10 Millionen Jahren war das Tempo des Artentodes noch nie so hoch wie heute. Der Niedergang der Biodiversität hätte verheerende Folgen für die Erde und somit für die Lebensgrundlage der Menschheit. Nicht nur würden ganze Naturräume - der Amazonas ebenso wie unsere landwirtschaftlichen Flächen - veröden, das Artensterben wirkt sich auch auf das Klima aus. Unter anderem der Regenwald bindet grossen Mengen an Kohlenstoff, welcher ungebunden in unserer Atmosphäre weiter zur Erderwärmung beitragen würde.

Viele Aussagen, wenige Massnahmen

An der Kunming Konferenz hat nun die Weltgemeinschaft dem dramatischen Artensterben den Kampf angesagt. Im Mai 2022 soll das gemeinsame schriftliche Abkommen schliesslich unterzeichnet werden. Die bisher bekannten Entschlüsse sind jedoch nur vage: Bis 2030 sollen 30% der globalen Landflächen und der Meere als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Auf dem Land wäre das nahezu doppelt so viel wie heute, in den Ozeanen sogar mehr als dreimal so viel. In der Errichtung von Schutzgebieten sollen ausserdem indigene Bevölkerungsgruppen einbezogen werden, da diese ihren Naturraum oftmals besser schützen als manche Umweltorganisationen. Ausserdem soll der Einsatz von Pestiziden weltweit um zwei Drittel reduziert werden. Auch Subventionen, welche etwa durch intensive Landwirtschaft der natürlichen Vielfalt schaden, sollen in Zukunft zurückgefahren werden. Allein in Deutschland werden jährlich rund 67 Milliarden Euro für umwelt- und naturschädigende Subventionen in der Landwirtschaft und der Fischerei ausgegeben. Diese Gelder sollen bis 2030 verstärkt dem Erhalt der Natur und der Renaturierung zerstörter Landschaften zugutekommen.
Trotz – oder gerade wegen - der ambitionierten Ziele wurden bisher keine Massnahmen und auch keine Mechanismen zur Überprüfung der Zielerreichung konkret beschlossen. Auch Sanktionen für die Verfehlung der Ziele wird es wohl kaum geben – wie es bereits beim Pariser Abkommen keine gegeben hat. Ob sich daher in Zukunft wirklich etwas ändern wird, ist fraglich. Gemäss einem UN-Bericht müssten die weltweiten Ausgaben für den Schutz und die Wiederherstellung der Natur verdreifacht werden, um das Artensterben zu verhindern. Ob ein solcher Betrag auf Grund eines nicht bindenden Vertrags tatsächlich aufgewendet wird, werden wir sehen – oder eben auch nicht.

 

Quellen und weitere Informationen:
Tagesschau: Mit vagen Zielen gegen das Artensterben
Bauern Zeitung: «Erklärung von Kunming» will die Biodiversität schützen

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