Schutzgebiete brauchen mehr Schutz

30% der globalen Land- und Wasserflächen müssten Schutzgebiete sein, um das Schwinden der Biodiversität aufzuhalten. 30% der globalen Land- und Wasserflächen müssten Schutzgebiete sein, um das Schwinden der Biodiversität aufzuhalten.

In der Schweiz gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete. Viele davon werden jedoch vernachlässigt.

Als Naturschutzgebiete zählen in der Schweiz naturnahe, vielfältige oder spezielle Lebensräume. Darunter sind sowohl Pärke wie der Nationalpark oder die UNESCO Biosphäre Entlebuch, aber auch kantonale Schutzgebiete sowie unzählige kleine, kommunale und private Gebiete. Allein im Kanton Bern gibt es etwa 240 Schutzgebiete – und diese braucht es auch: Seit Jahren ist bekannt, dass unsere Insekten sterben, typische Lebensräume wie Moore oder Flussauen verschwinden und die Biodiversität und Artenvielfalt abnimmt. Um die Naturvielfalt zu erhalten, müssten global mindestens 30% der Land- und Wasserflächen als Schutzgebiet eingestuft werden. Davon ist die Schweiz weit entfernt, vor allem fehlt es an grösseren, zusammenhängenden Schutzflächen mit geringer menschlicher Einflussnahme.

Schutzgebiet ist nicht immer gleich geschütztes Gebiet

Die Schutzbestimmungen und Zuständigkeiten von Naturschutzgebieten können sehr unterschiedlich sein. Je nach Zweck des Schutzgebiets werden Naturprozesse, Ökosysteme, Lebensräume für bedrohte Arten oder Kulturlandschaften geschützt. Die Flächen können daher wie beispielsweise der Nationalpark den natürlichen, dynamischen Prozessen überlassen bleiben, sie können aber auch gezielt gepflegt werden.

 

Wertvolle Naturschutzgebiete

Diese Karte von Swisstopo zeigt die wertvollen Naturschutzgebiete der Schweiz. Dazu gelten der Schweizer Nationalpark, Biosphären- und Waldreservate sowie Smaragd- und Ramsar-Gebiete.

 

Smaragd ist ein gesamteuropäisches Netzwerk, welches gefährdete Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume schützt. Damit ein Gebiet den Smaragd-Status erhält, müssen bestimmte Smaragd-Arten oder Lebensräume darin vorkommen. Ramsar-Gebiete hingegen fokussieren nur auf Feuchtgebiete. So müssen Uferabschnitte von Seen, Flussdeltas, gestaute Flussabschnitte, Moore, Gletschervorfelder oder Riedgebiete gemäss der Ramsar-Konvention geschützt werden.

 

Bundesinventare von nationaler Bedeutung

Die wichtigsten Naturschutzgebiete werden in der Schweiz in einem Inventar festgehalten und haben meist einen bestimmten Schutzstatus. Sie sind alle von nationaler Bedeutung. Dazu gehören Hoch- und Übergangsmoore, Flachmoore, Auengebiete, Amphibienlaichgebiete sowie Trockenwiesen und Trockenweiden.

 

 

Kantonale und kommunale Schutzgebiete

Zusätzlich zu den Schutzgebieten von nationaler Bedeutung gibt es zahlreiche kleinere kommunale geschützte Gebiete. Diese können bei den jeweiligen Kantonen und Gemeinden direkt abgerufen werden.

 

Private Naturschutzgebiete

Auch private Menschen oder Organisationen können Schutzgebiete verwalten. Beispielsweise Pro Natura pflegt über 700 Schutzgebiete in der Schweiz.

Nicht nur die Fläche zählt

Eine grosse Anzahl an Naturschutzgebieten allein genügt leider noch nicht. Die einzelnen Flächen müssen auch vernetzt werden. Naturreste in einer intensiv genutzten und überbauten Landschaft können Tier- und Pflanzenarten kaum als Lebensgemeinschaft erhalten. Ausserdem müssen die Schutzgebiete betreut und weiterentwickelt werden. In den Kantonen und Gemeinden fehlt es jedoch häufig an Geld und Personal für eine angemessene Umsetzung. Ausnahmebestimmungen, welche etwa einen Stausee, eine Kanalisierung oder eine Umfahrungsstrasse erlauben, zerstören das unzusammenhängende Netz unserer Schutzgebiete zusätzlich.

Quellen und weitere Informationen:
Pro Natura: Dringender Nachholbedarf für die Schweiz
Naturschutz.ch: Karte der Naturschutzgebiete der Schweiz

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