Masoala-Nationalpark: Dorfbevölkerung hat Existenzängste

Wegen den als Nationalpark geschützten Landflächen in Madagaskar hat die Bevölkerung den Zutritt zu ihrem ursprünglichen Land verloren. Die Lebensbedingungen haben sich dadurch drastisch verschlechtert, aber die ansässigen Bauern wehren sich kaum dagegen. 

In den achtziger Jahren wurde die Welt erstmals auf die aussergewöhnliche Biodiversität Madagaskars aufmerksam. Die Artenvielfalt auf dieser Insel ist so wunderschön und ausserordentlich, so dass Ökologen Madagaskar hin und wieder als „achten Kontinent“ bezeichnen. 1997 wurde die Hälfte Masoalas zu einem streng geschützten Nationalpark erklärt. Seither sind diverse Schutzgebiete hinzugekommen. Über deren Wirksamkeit und Nachhaltigkeit sind die Meinungen jedoch geteilt.
Einen Grossteil der Parkkosten hat der Zürcher Zoo finanziert. Dieser unterhält seit 2003 in der Masoala-Halle ein „Klein-Madagaskar“. 

Was positiv für die biologische Vielfalt ist, scheint sich für die Bewohner der Insel negativ auszuwirken. Durch die Abgrenzung des Nationalparks haben sie viel Land verloren und auf dem Rest dürfen sie grösstenteils nicht selbst bestimmen. Die Parkbehörde erliess genaue Vorschriften. 
Die Madagassen sind sich einig, dass die Existenz zukünftiger Generationen so nicht gesichert werden kann.
Doch offenbar spielen die Behörden eine zwiespältige Rolle. Aktuell kündigt sich nämlich der Verkauf des Bergbachs Androka an. Dieser ist existenziell für die Bewohner. Die Kinder kühlen sich von der Hitze ab, die Bauern waschen ihre Früchte und sich selbst, und die Frauen schrubben die Kleider.
Nun soll das Wasser des Bachs verkauft und in eine unbekannte Destination exportiert werden: so will es das madagassische Wasserministerium, um damit Devisen zu erlangen. Neuste Informationen besagen aber, dass dieser Plan von der nationalen Umweltkommission gestoppt werden soll.

Die besondere Situation Masoalas bedarf bestimmt eines besonderen Schutzes, um das weitere Bestehen der dortigen Biodiversität sicherstellen zu können. 
Dennoch bedarf es einer Form des Zusammenlebens mit der Urbevölkerung, die einer partnerschaftlichen Koexistenz entspricht und damit sowohl die Lebensgrundlagen der Menschen wie den Erhalt der natürlichen Ökosysteme gewährleistet.

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