Wintersportler und Wildtiere

30 Jan 2012

Im Winter ist die Nahrung meist nährstoffarm und für Wildtiere kaum zu finden. Die kurzen Tage bieten zudem wenig Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme. Bei eisigen Temperaturen müssen sie den langen Winter überstehen. Energiesparen ist darum lebensnotwendig.

Um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, haben Wildtiere vielfältige Strategien entwickelt. Am wichtigsten ist es jedoch für alle, nicht gestört zu werden, denn Stress und Flucht verbrauchen viel Energie. Störungen lösen bei Wildtieren Stress aus. Bei starker Störung ergreifen sie die Flucht. Dadurch verbrauchen sie viel Energie, und es steht zudem weniger Zeit für die Nahrungsaufnahme zur Verfügung: Dies wirkt sich negativ auf die Energiebilanz der Tiere aus. Auf wiederholte Störung reagieren Wildtiere auf zwei Arten:

Gewöhnung

Wenn die Störungen gleichartig, konstant und relativ häufig sind und ein Ausweichen möglich ist, können sich Tiere daran gewöhnen. Dies ist etwa entlang eines Skilifts oder einer markierten, viel begangenen Route der Fall oder bei konstantem Betrieb rund um eine Hütte. Solche Störungen sind für die Tiere vorhersehbar und sie reagieren bald nicht mehr mit Flucht oder Stress. Gewöhnung kann beispielsweise bei Steinböcken an einer Salzlecke beobachtet werden oder von Gämsen, die von sicherer Warte aus aufsteigenden Tourengehern zuschauen.

Sensitivierung

Das Gegenteil von Gewöhnung nennt man Sensitivierung. Dabei fühlen sich die Tiere bei jeder Störung stärker gestresst und flüchten auf immer grössere Distanz oder geben den Standort sogar ganz auf. Sensitivierung beobachtet man besonders bei wiederholten, unvorhersehbaren Störungen von oben, z. B. durch Skifahrer. Das Phänomen der Sensitivierung ist den wenigsten Wintersportlern bekannt. Die heftigen Reaktionen bleiben meist unbemerkt, weil die erschreckten Tiere sich ducken oder längst geflüchtet sind, bevor sie überhaupt gesehen werden. Manchmal finden sich noch Spuren, die auf ihre Anwesenheit hindeuten – zum Beispiel das verlassene Iglu eines Birkhuhns.

Vier Regeln für Wintersportler

1. Beachte Wildruhezonen und Wildschutzgebiete: Wildtiere ziehen sich dorthin zurück.
2. Bleibe im Wald auf den markierten Routen und Wegen: So können sich die Wildtiere an den Menschen gewöhnen.
3. Meide Waldränder und schneefreie Flächen: Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.
4. Führe Hunde an der Leine, insbesondere im Wald: Wildtiere flüchten vor frei laufenden Hunden.

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