"Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!"
Julius Sterling Morton, US-amerikanischer Landschaftsminister und Gründer des "Tag des Baumes"
Den Baum zu verstehen und zu schützen, ist für die Zukunft wesentlich, erhält er doch seit Jahrtausenden ein riesiges Ökosystem aufrecht. Immer öfters gerät die Wichtigkeit des Baumes und der Wälder in den Hintergrund, obwohl die grünen Lungen unseres Planeten für die Menschen und tausende Tiere und Pflanzen lebensnotwendig sind.
Seit eh und je sind Menschen auf den Baum angewiesen, der neben der zentralen Rolle als Nahrungsmittelquelle auch als Rohstofflieferant dient. Er wird daher von verschiedensten Kulturen und Völker verehrt; wohl auch wegen seiner Standhaftigkeit und prachtvollen, mächtigen Erscheinung.
"Habt Ehrfurcht vor dem Baum.
Er ist ein einziges grosses Wunder,
und euren Vorfahren war er heilig.
Die Feindschaft gegen den Baum ist ein
Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes
und von niederer Gesinnung des einzelnen."Alexander von Humboldt
Pünktlich zum „Tag des Baumes" am 25. April verabschiedete das Parlament Brasiliens ein beispielloses, neues Waldgesetz, das den Schutz des Regenwaldes praktisch aufgibt. Illegal durchgeführte Rodungen werden legalisiert, Verpflichtungen zur Wiederaufforstung entlang von Flüssen grösstenteils aufgegeben, zahlreiche Beschränkungen für Grossgrundbesitzer und Kleinbauern aufgehoben und die Umweltauflagen ausgesetzt. Gemäss der Agrarlobby sei die Ausweitung von Agrarflächen und damit die Rodungen des Regenwaldes erforderlich, um die Nahrungsmittelsicherheit in Brasilien zu stärken. Diese Agrarflächen werden aber meist mit Monokulturen für die Biotreibstoff- oder Fleischproduktion verwendet und fallen dann in kurzer Zeit der Erosion anheim.
Die Waldfläche von fünf Millionen Quadratkilometern ist eine der artenreichsten der Erde! Sie sind Lebensraum ungezählter – und teilweise unentdeckter und unbekannter – Tier- und Pflanzenarten und zahlreicher indigener Volksstämme.
Besonders peinlich ist der Zeitpunkt des Gesetzes auch deshalb, weil dieses Jahr - 20 Jahre nach dem Erdgipfel von Rio 1992 - die Folgekonferenz „Rio+20" stattfindet. Die Gesetzesänderung empört zahlreiche Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen auch deshalb besonders, weil Brasilien immer noch als sechstgrösster Produzent von Klimagasen gilt und die Ureinwohner von illegalen Holzfällern angegriffen und vertrieben werden.
Die Reform des Waldgesetzes hat also für Brasilien und seinen kapitalen Baumbestand dramatische Folgen. Bleibt zu hoffen, dass die Präsidentin Dilma Rousseff ihr Veto gegen das Gesetz einlegt. Ob dieses Wirkung zeigen wird, bleibt aber abzuwarten.
Klar ist, dass die Schwächung des Regenwaldschutzes katastrophale Auswirkungen auf das Klima und die Artenvielfalt hat, nicht nur für Brasilien, sondern für die ganze Erde.
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