Asiatischer Holzschädling in der Schweiz

22 Mai 2012
Laubbäume aller Art sind gefährdet durch den Laubholzbockkäfer. Laubbäume aller Art sind gefährdet durch den Laubholzbockkäfer.

Schon wieder erregt ein asiatisches Insekt Aufsehen; nach der Tigermücke und dem Buchsbaumzünsler wird nun auch der Laubholzbockkäfer gefürchtet. Larven dieses gefährlichen Schädlings wurden kürzlich in der Holzverpackung einer Steinlieferung aus China entdeckt. 

Speziell trainierte Spürhunde aus Österreich spürten drei Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers aufgrund ihres Duftes im Holz der Verpackung im Hafenareal in Basel auf. Zwei der Larven waren kurz vor der Verpuppung, weshalb das Schlüpfen des Käfers gerade noch rechtzeitig verhindert werden konnte. Nebst Holzverpackungen sind Pflanzen aus dem asiatischen Raum ein möglicher Ort, um nach Europa verschleppt zu werden. Erstmals wurde der Schädling bereits letzten Jahres im Kanton Freiburg nachgewiesen. Auch im süddeutschen Raum nahe der Schweizer Grenze wurde er entdeckt.

"Es ist nicht erfreulich, dass wir diese Larven gefunden haben."
Martin Büchel, Bundesamt für Umwelt (Bafu)


Martin Büchel vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) zeigt sich über diese Situation besorgt: "Es ist nicht erfreulich, dass wir diese Larven gefunden haben." Der für die Pflanzenwelt als gefährlich eingestufte Schädling zerstört Laubbäume jeglicher Art. Nachdem die Käfer die Kronenäste befallen haben, legen die Weibchen Eier. Die Larven fressen dicke Löcher in den Baum, wodurch der wichtige Nährstofftransport unterbrochen wird und der Baum abstirbt. Um das Ausbrechen zu verhindern oder mindestens einzuschränken, müssen befallene Bäume sofort gefällt und verbrannt werden.

Bislang unklar ist, ob durch frühere Importe bereits Käfer entwichen sind. Die Bevölkerung ist deshalb dazu aufgefordert, bei einem Verdacht sofort die zuständigen kantonalen Stellen zu informieren. Erkennungsmerkmale sind runde, etwa ein Zentimeter dicke Löcher im Holz, sowie Bohrspäne am Boden. Da die asiatischen Käfer für den Menschen ungefährlich sind, können sie mit einem Glasbehälter oder einer PET-Flasche eingefangen und den Behörden abgegeben werden. Um das Verbreiten des Laubholzbockkäfers in der Schweiz zu verhindern, sind bereits fünf schweizer Katastrophenhunde in Österreich in Ausbildung.

Damit wird einmal mehr offensichtlich, wie fragwürdig das Einführen chinesischer Steine ist, hat die Schweiz doch selbst ein ausreichendes Steinvorkommen. Ausserdem erzeugt der weite Transport Energie- und Umweltprobleme. Mit der Verschleppung asiatischer Insekten entsteht nicht nur eine grosse Gefahr mit verheerenden Folgen für die einheimische Pflanzenwelt, sondern es ist damit zusätzlich ein hoher Kostenaufwand verbunden. Dieser wird überdies nicht von den Importeuren bezahlt, sondern aus unseren Steuergeldern!

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