Tag der Weltmeere – die Erde, der blaue Planet

08 Jun 2012

Unsere Weltmeere werden von einer riesigen Vielfalt an Lebewesen bevölkert und enthalten die komplexesten Ökosysteme. Doch verschiedene menschliche Tätigkeiten bringen die Ozeane mit katastrophalen Folgen aus dem Gleichgewicht. 

Seit 20 Jahren wird am 8. Juni der Welttag der Meere begangen. Damit soll auf die immense Bedeutung der Ozeane und ihrer Ökosysteme für den globalen Haushalt und den Menschen hingewiesen werden.

Die grosse Anzahl der vom Aussterben bedrohten Arten in den Meeren weist auf deren kritischen Zustand hin. Die systematische Plünderung der Meere mit neuesten Technologien hat die Überfischung zur Folge, welche einen drastischen Eingriff in lebenswichtige Ökosysteme bedeutet. Die Überfischung bedroht die globale Ernährungssicherheit. Gibt es keine Fische mehr, fehlt einer Milliarde Menschen die wichtigste Quelle tierischen Eiweisses. Durch die zerstörerischen Fangmethoden werden aber auch lebenswichtige Korallenriffe beschädigt und die Bodensedimente beeinträchtigt.

Direkten Einfluss auf das Meer hat auch die globale Umweltverschmutzung. „Unfälle" mit Chemikalien und Erdöl, wie beispielsweise die Ölkatastrophe von Mexiko (Bohrplattform 2010), schädigen und vergiften die Ozeane. Auch wenn, bzw. gerade weil 70% der Erde – unser „blauer Planet" - mit Wasser bedeckt ist, haben solche Katastrophen verheerende Folgen. Chemikalien reichern sich im Gewebe von Meereslebewesen an und gelangen so in den Nahrungskreislauf. Verschmutzungen durch Abfälle, insbesondere Kunststoff, sind eine lebensbedrohliche Gefahr für die Meerestiere; viele verfangen sich darin, verschlucken Plastikteile und verenden elendiglich. Dazu kommen weitere Bedrohungen wie die direkte und masslose Jagd auf Meeressäuger (z.B. Walfang zu angeblich wissenschaftlichem Zweck) oder die zunehmende Unterwasser-Lärmbelastung.

Die marinen Ökosysteme befinden sich in einem besorgniserregenden Zustand. Dies wird am Beispiel des grössten Korallenriffs der Welt, dem Great Barriere Reef, ersichtlich.

Die marinen Ökosysteme befinden sich in einem besorgniserregenden Zustand. Dies wird am Beispiel des grössten Korallenriffs der Welt, dem Great Barriere Reef, ersichtlich. Die global ansteigenden Treibhausgas-Emissionen, sowie der Tourismus haben dem vielfältigsten Riff arg zugesetzt: möglicherweise muss es bald auf die Liste der bedrohten Welterbe-Stätten gesetzt werden. Was die Regenwälder an Land sind, bedeuten für die Meere die Korallenriffe. Sie sind die artenvielfältigsten und bedeutsamsten Lebensräume. Ausserdem fixieren Riffe Kohlenstoff und schützen die Küsten.

Korallenriffe bilden sich nur im klaren, flachen und warmen Wasser. Der global feststellbare Temperaturanstieg hat jedoch zerstörerische Auswirkungen auf die Riffe; zu warmes Wasser beeinträchtigt die Korallen in ihrer Fortpflanzungs- und Wachstumsfähigkeit, was wiederum zu einem beschädigten Riffsystem und somit zu einem gestörten Ökosystem führt. Die Regeneration würde Hunderte von Jahren dauern.

Deshalb ist es dringend geboten, auf die Sensibilität der Weltmeere und ihre wertvollen Lebensformen aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung zu unterstreichen. Handeln kann jeder an seiner Stelle; den CO2-Austoss minimieren, Abfälle richtig entsorgen, nur zertifizierte Fisch- und Meeresfrüchte einkaufen (durch MSC-, oder Bio-Label) und deren Konsum reduzieren. Ebenfalls sollte darauf verzichtet werden, Muscheln, Schnecken und Korallen als Souvenirs zu kaufen und darauf zu achten, die Urlaubsaktivitäten umweltschonend zu gestalten.

Lesen Sie auch:

- Kollaps der Meere – masslose Ausbeutung

- Unsere Serie über die Meeresverschmutzung

- Deepwater Horizon: schlimmer als befürchtet

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.