Buchsbaumzünsler auf dem Vormarsch

15 Mai 2012
Der Buchsbaumzünsler fühlt sich inzwischen auch in unseren Breitengraden wohl. Der Buchsbaumzünsler fühlt sich inzwischen auch in unseren Breitengraden wohl.

Mit dem sich verändernden Klima entstehen je länger desto mehr optimale Lebensbedingungen für Arten, die sich für die einheimische Vegetation als Schädlinge erweisen und keine Feinde haben. Derzeit sorgt eine gefrässige Raupe aus Ostasien für Aufsehen. 

Buchsbaumzünsler-Raupen überwintern meist im Innern des Buchsbaumes, wo sie durch Gespinste vor Fressfeinden geschützt sind. Je nach Witterung beginnen sie ab Mitte März zu fressen und verschonen dabei weder Blätter noch die Rinde. Die Triebe sterben aufgrund der starken Beschädigung komplett ab. Die befallenen Pflanzen sind dann meist mit Gespinsten überzogen, die Blätter abgefressen oder wegen Rindenschäden ausgetrocknet.

Erkennungsmerkmale und Vorkommen
Die jungen Raupen wachsen von 8 Millimeter bis zur Verpuppung auf ca. 5 Zentimeter. Am Leib sind sie gelb bis grünlich, besitzen hell-dunkle Streifen auf dem Rücken und einen schwarzen Kopf.
Die Schmetterlinge leben kaum zehn Tage. Ihre Flügel sind hell mit charakteristisch dunklem Saum. Bei günstiger Witterung können pro Jahr mehrere Generationen auftreten, wodurch es dem Buchsbaumzünsler erleichtert wird, sich in kurzer Zeit stark zu vermehren und grosse Buchsbaumbestände zu befallen.

Die gefrässigen Zünsler aus Ostasien sind vermutlich durch Pflanzenimporte nach Mitteleuropa eingeschleppt worden. 2007 wurden sie erstmals im südlichen Oberrheingebiet entdeckt und breiteten sich entlang des Rheins über Basel und das Fricktal aus. So vermehren sie sich zunehmend auch in der Nordwestschweiz. Trotz der eisigen Temperaturen im Winter, tritt der Buchsbaumzünsler in diesem Frühjahr besonders massiv auf. Optimal wirken sich wohl die frühen, sehr warmen Tage auf die Population des hartnäckigen Buchbaumzünslers aus, der bereits in vielen Kantonen als Plage bekannt ist. Da er keine natürlichen Feinde hat, frisst er sich ununterbrochen durch heimische Buchsbäume.

Schwierige Bekämpfung

Oftmals wird der Befall zu spät erkannt, da der Schaden im Innern des Busches beginnt. Wenn jedoch sofort die erste Generation bekämpft wird, kann ein unkontrolliertes Vermehren verhindert werden. Es ist deshalb wichtig, den eigenen Garten im Auge zu behalten und frühzeitig zu reagieren. Erkennt wird ein Befall oft an den hellen Gespinstfäden und Kotkrümeln. Sind nur einzelne Raupen vorhanden, ist ein tägliches Ablesen oder Vernichten bereits hilfreich. Ist der Befall bereits fortgeschritten und braune Stellen am Buschrand erkennbar, ist es empfehlenswert, die Zünsler mit einem biologischen Mittel (auf Basis von Bacillus thuringiensis) zu bekämpfen. Ist dennoch eine Behandlung mit Insektiziden notwendig, sollte ein Gartenbauspezialist zu Rat gezogen werden.

Der Buchsbaumzünsler ist (noch) nicht meldepflichtig. Trotzdem muss eine weitere Ausbreitung möglichst eingedämmt werden. Die Eigelege, Raupen und abgestorbenen Buchspflanzen sollten deshalb im Kehrichtsack entsorgt und über die Verbrennung eliminiert werden.

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