„Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück“, meinte einst der griechische Philosoph und Mathematiker Thales von Milet. Wasser ist eine chemische Verbindung aus Sauerstoff und Wasserstoff. Es ist die einzige chemische Verbindung, die in der Natur gleichzeitig als Flüssigkeit, Festkörper und Gas vorkommt und ist die Grundlage des Lebens auf der Erde. An der UN-Vollversammlung am 28. Juli 2010 stimmten 122 Länder dem Antrag Boliviens zu, den Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitärer Grundversorgung zum Menschenrecht zu erklären. Daraus ergeben sich keine rechtlichen Konsequenzen, da die Menschenrechte nach Völkerrecht nicht einklagbar sind. Die Resolution stützt die Auffassung, dass sauberes Wasser und Sanitäranlagen zu einem angemessenen Lebensstandard gehören. Bei der damaligen Abstimmung enthielten sich 41 Länder, darunter die USA, Kanada und 18 EU-Staaten. Bei den meisten dieser Länder handelt es sich um solche, in denen eine starke Wasserlobby die Privatisierung von Wasserressourcen vorantreibt.
Im Dezember 1992 entschied die UN-Generalversammlung, dass jeweils am 22. März der Weltwassertag durchgeführt wird. Seit 1993 hat der Tag kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Die Vereinten Nationen empfehlen den Mitgliedsstaaten, diesen Tag zur Einführung von UN-Empfehlungen zu nutzen und Aktionen in Bezug auf Wasser in ihren Ländern durchzuführen. 2005 markierte der Weltwassertag den Beginn des zweiten internationalen UN-Jahrzehnts ‚Water for Life – Wasser für das Leben‘, das von 2005 bis 2015 dauert. Weiter hat der Aktionstag jedes Jahr ein Motto. In diesem Jahr steht der Gedenktag unter dem Motto ‚Wasser und nachhaltige Entwicklung‘.
„Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“
Thales von Milet, griechischer Philosoph und Mathematiker
Das Schweizer Bundesamt für Umwelt (Bafu) liess sich diese Gelegenheit nicht entgehen und nahm Stellung zum Weltwassertag. Darin hält das Bafu fest, dass der Wasserverbrauch in der Schweiz in den vergangen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen sei, doch die Schweiz müsse auch in Zukunft über genügend qualitativ hochstehendes Wasser verfügen. Die grösste Herausforderung stellen Mikroverunreinigungen dar.
‚Mikroverunreinigung‘ ist ein Sammelbegriff für organische Spurenstoffe und Schwermetalle. Über 30‘000 solcher Stoffe fallen im täglichen Gebrauch an. Sie sind Bestandteil von unzähligen Produkten in der Industrie, im Gewerbe, im Haushalt und in der Landwirtschaft. Bereits wenige Mikro- und Nanogramm pro Liter reichen aus, um Wasserlebewesen zu schädigen und insbesondere die Fortpflanzung der Fische zu gefährden. Eines ist all diesen Stoffen gemein: herkömmliche Abwasserreinigungsanlagen (ARA) entfernen sie kaum. Deshalb hat der Bund beschlossen, in den nächsten 20 Jahren jährlich rund 60 Millionen Franken in die Aufrüstung der ARA zu investieren. Die erste ARA-Aufrüstung wurde 2014 in Dübendorf ZH erfolgreich fertiggestellt.
Weltweit steigt der Wasserbedarf dennoch weiterhin stetig an. Zahlreiche Grundwasserreserven sind übernutzt, immer mehr Gebiete leiden unter Wassermangel. Weiter birgt die Verschmutzung natürlicher Wasserressourcen erhebliche Risiken für die Gesundheit und die Umwelt. Laut Schätzungen der Unesco könnten im Jahr 2025 rund zwei Drittel der Weltbevölkerung Wasser als ein knappes Gut erleben. Gerade die rasche Urbanisierung erhöht den Druck auf die Ressourcen zusätzlich. Stefan Liehr, Leiter des Forschungsschwerpunkts Wasserressourcen und Landnutzung am Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main (ISOE), erklärt dazu: „Anstatt immer neue Wasserressourcen mit fatalen Folgen für Mensch und Umwelt zu erschliessen, müssen sichere und nachhaltige Strategien entwickelt werden, die den Pro-Kopf-Verbrauch senken. Wir verfügen inzwischen über sehr gute wassersparende Technologien, und wir wissen heute sehr genau, wie wir sparsam mit Trink- und Nutzwasser umgehen können – insbesondere durch Aufbereitung und Wiederverwendung.“ Um den schonenden Umgang mit Wasser zu fördern, braucht es nicht nur neue technische Lösungen, sondern die Mithilfe jedes einzelnen von uns.
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