UNO Jahr des Bodens 2015

Australien: Der Boden im Outback ist zu trocken für Landwirtschaft. Allerdings ist die Entsorgung von Altmetall trotzdem keine gute Idee. Australien: Der Boden im Outback ist zu trocken für Landwirtschaft. Allerdings ist die Entsorgung von Altmetall trotzdem keine gute Idee.

Böden sind lebensnotwendig! Mehr als 90 % unserer Nahrungsmittelproduktion sind direkt vom Boden abhängig. Die Ressource ist bedroht und nicht erneuerbar! Jedes Jahr gehen ungefähr sechs Millionen Hektar an fruchtbarem Boden verloren – also sechsmal die landwirtschaftliche Nutzfläche der Schweiz.

Eine Entwicklung, der – wenn man die stetige Bevölkerungszunahme der Erde bedenkt – unbedingt entgegengetreten werden muss; nicht nur im Hinblick auf die Nahrungsmittelproduktion, sondern auch auf die Produktion nachwachsender Rohstoffe. Nur gesunder Boden kann die Ernährung der Weltbevölkerung sichern. Fruchtbarer Boden geht verloren, wenn er landwirtschaftlich falsch genutzt, durch Schadstoffe kontaminiert oder überbaut wird.

Abgesehen von seiner Funktion als Produzent ist der Boden auch Lebensraum; für Milliarden von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Einzellern. Für die Mikroorganismen hat der Lebensraum gigantische Ausmasse:

Die gesamtebewohnbare Fläche einer Handvoll tonhaltiger Erde beträgt über einen Quadratkilometer. Jedes Erdbröckchen ist für sie eine nahezu unendliche Landschaft.“ Gregor Klaus, Dossier Bodenschätze, NFP 68

Boden ist auch Wasserspeicher – für Trinkwasser sowie für Hochwasser

Intakter Boden filtert Wasser so effizient, dass sogar das Rheinwasser wieder natürlicherweise zu Trinkwasser wird. Zudem können intakte Bodenflächen riesige Mengen an Regenwasser absorbieren und später wieder abgeben. So vermindern sie das Risiko von Überschwemmung und Erosion. Verdichteter, bebauter oder versiegelter Boden verliert diese Wirkung.

Bekannt ist der Boden auch als Meister im Recyceln organischer Stoffe (tote Tiere, Pflanzen etc.). Er kann sogar grosse Mengen von Schadstoffen abbauen. Es kann allerdings hunderte von Jahren dauern, bis diese vollständig abgebaut sind. Deshalb gilt er als nicht-erneuerbar.

Man kann intakte Böden auch als veritable Klimaschützer bezeichnen, speichern sie doch Unmengen CO2 in Form von Humus.

Bei Paläobotanikern, Archäologen und anderen Wissenschaftlern sind Böden beliebt als Archiv der Natur- sowie Kulturgeschichte. Durch ihren Artenreichtum bieten sie zudem Pharmazeuten viele neue Wirkstoffe für Arzneimittel.

Das UNO-Jahr des Bodens

Im Dezember 2013 haben die Vereinten Nationen beschlossen, das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens zu machen. Innerhalb der UNO ist die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, zuständig. Die Bildungsprojekte in diesem Zusammenhang werden von der UNESCO thematisiert.

Wenn man bedenkt, wie viele absolut essentielle Funktionen der Boden gratis und franko für uns erfüllt, ist es haarsträubend, wie wir ihn alle mit Füssen treten. Angesichts der unzähligen anderen Baustellen - wie beispielsweise dem Klimawandel, der Wasserverschmutzung oder der Flüchtlingspolitik - reicht scheinbar nicht einmal die Ausrufung eines UNO-Jahres aus, um die Öffentlichkeit nachhaltig zu sensibilisieren. Auch in der Schweiz gibt es leider kaum Aktionen, die auf das Jahr des Bodens hinweisen. Oder sind sie per Zufall dem Fünf-Meter-Rüebli auf Schweizertournee begegnet?

Weitere Informationen:
Bafu Publikation Bodenschätze, Nationales Forschungsprojekt (NFP 68)
Das Internationale Jahr des Bodens in der Schweiz - Riesenrüebli auf Tournee
Das Internationale Jahr des Bodens der UNESCO

Bildergalerie

  • Click to enlarge image 15_09_18_DSC02969_Lolo.jpg Wenn der See überläuft: Schwanenplatz (LU). Asphaltierte Flächen können kein Wasser schlucken, also Schlucken die Keller. (Foto: Yolanda Stocker)
  • Click to enlarge image 15_09_18_Vier Seen 109_Lolo.jpg Bläulinge beim Trinken. (Foto: Yolanda Stocker)
  • Click to enlarge image Herbst 15 020_Lolo.jpg Bäume können der Erosion des Bodens vorbeugen. (Foto: Yolanda Stocker)
  • Click to enlarge image Herbst 15 021_Lolo.jpg Bäume können der Erosion des Bodens vorbeugen. Am unteren Bildrand wird deutlich, dass der Hang ausgespült wurde. (Foto: Yolanda Stocker)

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