Nahrung für Autos statt Menschen

Bioethanol – aufgekommen nach der ersten Ölkrise in den 70er-Jahren – galt lange als Teil einer Lösung der zunehmenden Ölknappheit. Aus Biomasse hergestellt, zählt man es zu den erneuerbaren Energien.

Seit einiger Zeit wächst die Kritik am „biologischen“ Treibstoff. Zum einen werden grosse Flächen für Mais- und Getreidemonokulturen gerodet, die nach ein paar Jahren ausgelaugte verödende Böden hinterlassen. Zum anderen führt die steigende Nachfrage nach Bioethanol zu einem Anstieg der Rohstoffpreise. Dies wäre nicht weiter problematisch. Schlimm ist, dass viele Menschen – vor allem aus Entwicklungsländern – sich dadurch ihre tägliche Ernährung nicht mehr leisten können. In den USA werden heute 40%(!) der jährlichen Maisproduktion zu Bioethanol verarbeitet.

 

Nach dem Willen des Kantons Luzern soll sich der Bundesrat auf internationaler Ebene stärker gegen die Auswüchse der Bioethanolproduktion engagieren und die negativen Auswirkungen thematisieren. Gemäss dem Bundesrat und dem Parlament werden heute schon starke Anstrengungen unternommen, weshalb der Standesinitiative keine Folge gegeben wird. Die Umweltkommission des Nationalrats hat zudem früher in diesem Monat einen Gesetzesvorschlag für höhere Steuern auf Agrotreibstoffe eingereicht. Damit sollen unter anderem zwei geplante Bioethanol-Raffinerien - eine in Bad Zurzach und eine in Delémont - verhindert werden. Weil wir auch weiterhin lieber unsere Bäuche statt unsere Fortbewegungmittel mit Nahrung versorgen.

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