Durch den Einsatz entsprechender Technologien könnten in der Schweiz jährlich mehrere Millionen Liter Regenwasser gereinigt und direkt in Seen oder Flüsse eingeleitet werden, ohne dass dieses über aufwändige und energieintensive Abwasserreinigungsanlagen (ARA) geführt zu werden. Daher ist es ein Gebot der Stunde, sowohl Regenwasser zu nutzen wie verschmutztes Wasser umweltverträglich nutzbar zu machen.
Die zunehmende Versiegelung natürlicher Flächen, der Klimawandel sowie neue Gesetze verändern die Ansprüche an die Schmutzwasserbewirtschaftung laufend. Wenn Regenwasser richtig genutzt wird, lässt sich der Frischwasserverbrauch um bis zu 50 Prozent verringern. Eine Regenwassernutzungsanlage in Privathäusern beispielsweise kann als zusätzliche Versorgung für Toilettenspülung, Gartenbewässerung und für bestimmte Waschvorgänge dienen. Niederschlagswasser, das von Verkehrsflächen oder Dachflächen und Fassaden abläuft, weist meistens schwermetallhaltige Belastungen wie Kupfer, Zinn, Blei, Pneuabrieb oder Öl auf, die entfernt werden müssen. Daher ist im Schweizerischen Gewässerschutzgesetz auch die Reinigung des Strassenabwassers, das heute hauptsächlich über entsprechende Behandlungsanlagen erfolgt, spezifiziert.
Wohin mit dem Regenwasser?
Durch Retension in Regenrückhaltebecken und Versickerung in der Siedlungsumgebung dient das Regenwasser einerseits der Anreicherung des Grundwasserspiegels und bricht andererseits Hochwasserspitzen und verringert dadurch das Hochwasserrisiko in gefährdeten Gebieten. Es kann aber auch direkt in Gewässer eingeleitet oder unmittelbar genutzt werden. Regenwasseranlagen entlasten nicht nur die Kanalsysteme, sondern insbesondere die Kläranlagen. Strassenabwässer, die verschmutzt sind, müssen gemäss Gesetz behandelt werden, bevor sie versickern oder in einen Vorfluter eingeleitet werden. Dazu stehen Gemeinden und Industriebetrieben Hydrosysteme zur Verfügung, durch deren Einsatz sich die Abwässer vorbehandeln lassen. Der Markt bietet zunehmend erprobte und platzsparende Systeme an, die ohne aufwändige Anschlüsse in das bestehende Abwassersystem integriert werden können. In vier Reinigungsschritten wird das eingeleitete Wasser über Sedimentation, Filtration, Ausfällung und Adsorption von Schmutz, Schwermetallen und weiteren Schadstoffen weitestgehend befreit.
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