Er fällt gratis vom Himmel und je nach Region ziemlich oft: Regen. Die kleinen Tropfen sorgen für unser angenehmes Klima mit viel Grün. Doch wenn das Wasser durch die Dachrinne in den Schacht gelenkt wird, macht es eine Extraschlaufe durch die Abwasserreinigungsanlagen (ARA), bevor es in die Gewässer geleitet wird. Dabei könnte Regenwasser auch im Haushalt und Garten eingesetzt werden.
Regenwasser im Garten
Zum Giessen von Pflanzen im und um das Haus kann Regenwasser genutzt werden. Dazu kann man das vom Dach abfliessende Wasser in eine Tonne leiten, anstatt in den Untergrund. Regenwasser ist viel weicher als unser Trinkwasser und wird von Pflanzen geliebt. Es ist allerdings Vorsicht geboten dahingehend, aus welchem Material das Dach besteht. Kupfer und Zink können sich beispielsweise im Wasser lösen und so in die Erde gelangen. Auch abgeschwemmte Biozide der Bitumabdichtungen von Teerdächern sind umweltschädlich. Wer ein solches Dach besitzt und trotzdem Wasser sparen möchte, kann auch einfach so eine Tonne aufstellen.
Regenwasser im Haus
In der Schweiz verbraucht jede Person durchschnittlich 162 Liter Wasser pro Tag. In Deutschland sind das auf eine vierköpfige Familie hochgerechnet 508 Liter. Davon werden aber nur 12 Liter zum Trinken und Kochen verwendet. Der Rest wird für Toilette, Waschmaschine, Haushalt, Garten und Autoreinigung genutzt. Durch die Installation einer Regenwassernutzungsanlage kann alles bis auf den Geschirrspüler mit Regenwasser anstatt Trinkwasser versorgt werden. Alleine für die Toilette können so bei einer vierköpfigen Familie pro Tag 136 Liter gespart werden. Bei durchschnittlichen 710mm Regen jährlich in Deutschland - in der Schweiz noch mehr – kann so bei einer Dachfläche von 100 m2 71‘000 Liter Regenwasser gesammelt und gebraucht werden. Waschmaschinen und Pflanzen freuen sich gleichermassen über das nicht so kalkhaltige Wasser. Ein weiteres Plus: Weniger Verkalkungen heisst auch weniger Putzen.
Die Installation einer Anlage ist allerdings nicht billig. Bei Neubauten lohnt sich die Investition schnell und ist einfach mit einzubauen. Da es aber für das Trink- und Regenwasser doppelte Leitungen braucht, ist dies in schon bestehenden Gebäuden teilweise ein sehr grosser Aufwand.
Grauwasser im Haushalt
Regenwasser ist nicht das einzige Wasser, das wiederverwendet werden kann. Auch Grauwasseranlagen tragen einen grossen Beitrag zum Umweltschutz bei. Grauwasser ist frei von Fäkalien und Küchenabwässern, das durch leichte Aufbereitung für Toilettenspülung, Hausputz und Gartenbewässerung genutzt werden kann. Vor allem in regenarmen Gegenden ist dies eine sehr wertvolle Methode, Wasser zu sparen.
Wie bei einer Regenwasseranlage, ist auch die Installation einer Grauwasseranlage mit Kosten und einem Umbau verbunden. Umso wichtiger ist es, diese gleich in neue Gebäude einzubauen.
Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen und Ihren Vermieter nicht von einer solchen Anlage überzeugen konnten, können Sie immer noch mit einem Eimer das Duschwasser auffangen und das Wasser zum Giessen und zur Haushaltsreinigung nutzen.
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