Es dürfte wohl wenigen entgangen sein, dass die Post in der letzten Zeit mit ihren Werbesendungen für Diskussionen sorgte. Das Schweizerische Postunternehmen macht keinen Hehl daraus, dass sie Briefkästen ohne „Keine Werbung“-Kleber bevorzugt – schliesslich verdient sie an den Werbesendungen der werbetreibenden Anbieter. Doch immer mehr Menschen ärgern sich über ungebetene Werbung und möchten den unnötigen Papierverbrauch nicht unterstützen. Genau solche Kunden möchte die Post dazu bewegen, Werbung wieder zuzulassen – und dies nicht zum ersten Mal. Nun startet die Schweizerische Post eine erneute Offensive gegen papiersparende Kunden.
Cracker und Schokolade als Lockmittel
Im August startete die Post mit einer Werbeaktion in ausgewählten Städten. Kunden, die ihren „Bitte keine Werbung“-Kleber von ihrem Briefkasten entfernen, kommen in den Genuss von Gratis-Mustern wie Crackern, Suppen oder Schokolade. Natürlich ist der Weg danach für jegliche weitere Reklame geebnet und die Briefkästen können wieder fröhlich mit Werbesendungen zugehäuft werden. Der Briefverkehr nehme stetig ab und immer weniger Leute möchten unadressierte Werbung, daher solle die Zustellung von Werbegeschenken die Pöstler besser auslasten, kommentiert die Post ihre Aktion gegenüber Blick.
Angebote auf Wunsch: „Ja, ich will“
In einer gross angelegten Kampagne stellt das Unternehmen nun ihre neue Strategie vor, damit die Werbung wieder ins Haus flattern kann. Kunden mit einem Stopp-Kleber am Briefkasten werden schriftlich aufgefordert, über ein Onlinetool alle Anbieter anzugeben, von denen sie in einem adressierten Couvert Werbesendungen erhalten möchten. Die Post verspricht, dass Nutzer dieses Angebots weiterhin von unadressierter Werbung verschont würden.
Ecopaper lancierte dieses Jahr einen ökologischen „Werbung-nein-Danke“-Kleber. Mit der Anbringung dieses Klebers am Briefkasten verhindert man, dass Flyer, Kataloge und andere unadressierte Werbesendungen im Briefkasten landen, die sich später ungelesen im Altpapier stapeln. Bestellen Sie Ihren „Werbung-nein-Danke“-Kleber hier.
Ökologische Rechtfertigung
Natürlich fragt sich nun der eine oder andere: Ist es wirklich die Aufgabe der Post, Werbesendungen zu fördern und aktiv zu bewerben? In einem Zeitalter, in dem elektronische Medien immer wichtiger werden und Werbeflyer bestenfalls einen flüchtigen Blick verdienen, bevor sie im Altpapierstapel landen, drängt sich diese Frage mehr denn je auf. Dazu kommt, dass durch solche Streuversände Unmengen von Papier verbraucht werden. Umweltnetz-Schweiz hat beim Schweizerischen Postunternehmen nach einer ökologischen Rechtfertigung gefragt – leider blieb eine Antwort von ihrer Seite aus.
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