Wir rauben der Erde mehr Ressourcen, als wir uns leisten können. Wir rauben der Erde mehr Ressourcen, als wir uns leisten können.

In einem Produkt steckt viel mehr als die eigenen Bestandteile: Oft wird vergessen, dass bei der Herstellung, der Nutzung und der Entsorgung ebenfalls Ressourcen verbraucht werden.

 Wir benötigen durch unseren Lebensstil mehr Ressourcen, als die Erde bereitstellen kann. Um den gegenwärtigen globalen Lebensstandard zu halten, wären 1,7 Erden nötig. Das Mass dafür wird als ökologischer Fussabdruck bezeichnet. Dieser wird gerne verwendet, um aufzuzeigen, wie nachhaltig der Lebensstil einer Person oder eines Volkes ist – oder eben nicht.

Ökologischer Rucksack

Ein weiterer, weniger bekannter Indikator für unsere Nachhaltigkeit ist der ökologische Rucksack. Im Gegensatz zum ökologischen Fussabdruck wird dabei genauer auf ein einzelnes Produkt oder eine Dienstleistung geschaut: Jedes Produkt durchläuft einen Lebenszyklus. Dieser dauert von der Herstellung über den Transport bis zur Nutzung und der Entsorgung. Das verbraucht Ressourcen - seien es Rohstoffe, Erde, Werkzeuge, Fahrzeuge und Strassen für den Transport oder Energie und Wasser. Das Gesamtgewicht aller Ressourcen wird als ökologischer Rucksack bezeichnet. Der Begriff ist nicht zufällig gewählt: Ein Rucksack ist uns oft eine Last. Genauso verhält es sich mit dem ökologischen Rucksack, der mit einem Erzeugnis einhergeht – der Ressourcenverbrauch geht zulasten der Umwelt.

Der ökologische Rucksack ist ausserdem meist unsichtbar. Wir sind uns gar nicht bewusst, wie viele Ressourcen im Spiel waren, bis wir ein Produkt schliesslich in den Händen halten - die wenigsten Rohstoffe landen darin.  

Je mehr Natur verbraucht wurde, desto schwerer ist der ökologische Rucksack eines Produkts. Es werden beispielsweise ca. 350‘000 Kilogramm Ressourcen benötigt, um ein Kilogramm Gold herzustellen. Ein 20 Kilogramm schwerer Computer trägt einen ökologischen Fussabdruck von 1‘500 Kilogramm Rohstoffe mit sich. Für ein Smartphone musste um die 75 Kilogramm an Natur bewegt werden.

Graue Energie

Ebenfalls nicht im fertigen Produkt ersichtlich ist die Energie, die bei der Produktion, beim Transport und bei der Lagerung anfiel. Unter den Begriff graue Energie fällt besonders die Energie, die nötig war, um die Maschinen zu produzieren und zu unterhalten, die wiederum bei der Herstellung des Endprodukts beteiligt waren. So beträgt der unsichtbare Energieverbrauch von zwei Aluminiumdosen ca. 10 kWh – das entspricht dem Tagesstrombedarf eines Vierpersonenhaushaltes.

Virtuelles Wasser

Uns Konsumenten ist auch nicht bewusst, wie viel Wasser wir täglich verbrauchen. Zum virtuellen Wasser zählen alle verbrauchten, verdunsteten und verschmutzten Wassermengen, die bei der Herstellung und beim Transport von Gütern und Nahrungsmitteln anfielen. So werden insgesamt um die 15‘000 Liter Wasser benötigt, um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren. Auch Automobile und Baumwolle weisen einen hohen Wasserverbrauch auf. Mit dem virtuellen Wasser sowie dem sogenannten Wasser-Fussabdruck soll der Wasserverschleiss bei der Herstellung verschiedener Güter transparent gemacht werden. Das hat zum Ziel, dass Produzenten ihr Wassermanagement überdenken. So können die Wasserknappheit und die Gewässerverschmutzung reduziert werden.

 

Durch die Begriffe des ökologischen Fussabdrucks bzw. Rucksacks, der grauen Energie sowie des virtuellen Wassers erhalten wir Einblick hinter die Kulissen eines Produkts. Den Konsumenten wird aufgezeigt, welche unsichtbaren Ressourcenströme hinter einem Endprodukt oder einer Dienstleistung stecken. Wenn man auf möglichst leichte ökologische Rucksäcke sowie wenig graue Energie und virtuelles Wasser achtet, kann der ökologische Fussabdruck reduziert – und dadurch nachhaltiger gelebt - werden.

 

Quellen und weitere Informationen:
Lexikon der Nachhaltigkeit: Unsichtbarer Rucksack
Eigenen ökologischen Rucksack berechnen
Mehr zum Wasser-Fussabdruck

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