Dass das Ackerland sowie Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas begrenzt sind, ist in aller Munde – so wird angenommen, dass das globale Ölfördermaximum (Peak Oil) bereits eingetroffen ist. Doch laut der Studie „Synchronized peak-rate years of global resources use” haben nicht nur endliche Rohstoffe einen Peak, sondern auch solche, die als erneuerbar gelten. Umweltforscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Michigan University und der Yale University untersuchten in einer Studie aus dem Jahr 2014 das Vorkommen von 27 Ressourcen, die für die Versorgung der Menschheit zentral sind.
Peak vieler erneuerbarer Ressourcen schon überschritten
Der Fokus der Forschungsarbeit lag auf 20 als unerschöpflich geltenden Rohstoffen der Erde. Es wurden Rohstoffe untersucht, die insbesondere für die weltweite Lebensmittel- und Energieversorgung wichtig sind. Darunter fallen tierische Produkte wie Milcherzeugnisse, Fleisch, Fisch und Eier, aber auch die Hauptgetreidesorten Maniok, Mais, Reis, Soja und Weizen. Untersucht wurden ausserdem das Vorkommen von Gemüse, Ölpalmen, Zuckerrohr, Baumwolle und Holz. Die Zahlen für die Auswertung bezogen die Wissenschaftler aus verschiedenen Studien zur Verfügbarkeit dieser Ressourcen. Das Überraschende war: Alle betrachteten erneuerbaren Ressourcen, bis auf die erneuerbaren Energien und Fische aus der Zucht, haben laut den Befunden der Studie ihren Höhepunkt bereits hinter sich. Im Falle der landwirtschaftlichen Erzeugnisse bedeutet das: Ihre Produktion nimmt weiter zu, dies jedoch seit ihrem Peak mit einem immer geringeren Tempo. Der Peak fast aller Ressourcen lag im Zeitraum zwischen 1980 und 2010.
Wie den Welthunger stillen?
Doch warum sinkt das Wachstum? Ein Hauptgrund sehen die Forscher in der Ersetzbarkeit der Ressourcen: Wenn Erdöl oder Kohle knapp werden, kann auf alternative Energieträger ausgewichen werden. In der Landwirtschaft ist das jedoch kaum möglich, denn die Ackerfläche ist begrenzt. Ausserdem sind die Böden durch die intensive Nutzung ausgelaugt. Da das weltweite Bruttoinlandprodukt sowie die Weltbevölkerung wachsen und sich zunehmend auch Schwellenländer mehr Nahrungsmittel leisten können, sind innovative Lösungen nötig. Die Wissenschaft sieht Potenzial in der Zucht neuer, ertragreicherer Sorten und der Gentechnik. Vor allem aber muss die Lebensmittelverschwendung sinken – rund ein Drittel der Nahrungsmittel wird am Schluss nicht verbraucht! Es ist deshalb effizienter mit diesen umzugehen, damit die weltweite Lebensmittelversorgung auch in Zukunft sichergestellt ist.
Quellen und weitere Informationen:
Ergebnisse der Studie und die genauen Zahlen
Bericht UFZ Leipzig
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