Man könnte meinen, der blaue Planet habe endlose Vorräte an Wasser: Immerhin verteilen sich die Ozeane auf 71% der Erdoberfläche. Aber nur 0,3 % der globalen Wasservorräte sind Trinkwasser, und diese sind zusätzlich noch sehr ungleich verteilt. In vielen Regionen ist sauberes Wasser Mangelware. Schätzungsweise 3,6 Milliarden Menschen leben zurzeit in Gebieten, die mindestens einen Monat im Jahr von Wasserarmut betroffen sind. Für jedes Lebewesen – vom Einzeller bis zum Blauwal – ist Wasser lebensnotwendig. Wir Menschen bestehen zu zwei Dritteln daraus. Derweil hängt unser Überleben nicht nur direkt vom Trinkwasser ab. Auch viele andere Systeme – wie sanitäre Anlagen, das Gesundheitswesen, die Wirtschaft, Industrie und Landwirtschaft – benötigen Wasser. Dies zeigt, wie wichtig ein nachhaltiges Wassermanagement ist.
„Wasser ist ein Menschenrecht, und jedem Menschen Zugang zu Wasser zu ermöglichen, ist die vielleicht wichtigste Aufgabe weltweit.“
Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe
Klimawandel
Neben seinen vielen anderen Auswirkungen hat der Klimawandel auch einen grossen Einfluss auf den Wasserkreislauf. Es wird mehr extreme Wetterereignisse wie Dürreperioden oder Überschwemmungen geben. Das Wasser wird knapper, in seiner Verfügbarkeit unvorhersehbarer und vielerorts auch verschmutzter. Durch diese Veränderungen wird auch die Ernährungsversorgung erschwert. In vielen Gebieten der Erde hat die Wasserverfügbarkeit bereits abgenommen. Der Klimawandel verschärft insgesamt die Wasserknappheit und verstärkt die Konkurrenz um die begrenzten Wasserressourcen. Dies löst Flüchtlingswellen und politische Unruhen aus. Laut den Erkenntnissen verschiedener Klimaforscher wird es in vielen wasserarmen Regionen zukünftig noch weniger regnen, gleichzeitig wird mehr Wasser aus Flüssen und Seen verdunsten. Andernorts wird der Klimawandel vermehrt zu Starkregen führen, was ein Problem für die Landwirtschaft und somit die Lebensmittelversorgung darstellt. Extreme Wetterereignisse führen weiterhin zu Beschädigungen der Infrastruktur und der Wassersysteme.
Der Kreislauf des Wassers
Es passiert seit Millionen von Jahren: Wasserdampf steigt auf, fällt als Regen wieder auf die Erde zurück, sickert ins Grundwasser, reichert sich dort mit Mineralien an und ist wieder für Lebewesen verfügbar. Die Schweiz hat den grossen Vorteil, dank des hohen Niederschlags an den Alpen ausreichend mit Trinkwasser versorgt zu sein. Doch über die Eingriffe des Menschen - speziell durch den Einsatz von Chemikalien und Pestiziden - wird das Trinkwasser immer wieder verunreinigt. Zwar können mit der zusätzlichen Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlagen ein Grossteil der Verschmutzungen ausgefiltert werden, dennoch lässt sich die Spur des Menschen nicht vollständig eliminieren. Und da Wasser bekanntlich fliesst, reichern sich solche Giftstoffe potentiell immer weiter an. Es kommt hier auf jeden einzelnen von uns an, sorgsam und verantwortungsvoll mit dem Wasser umzugehen.
Sauberes Wasser
Alle Menschen brauchen also sauberes Wasser, um genügend trinken und ausreichend Nahrung anbauen zu können. Des Weiteren ist sauberes Wasser auch für die Hygiene und somit als Prävention gegen Krankheiten essentiell. Mangelnde Sanitäranlagen führen im globalen Süden regelmässig zu Ausbrüchen von Infektionskrankheiten wie etwa Cholera. Vor allem Kinder sind von dem Mangel an sauberem Wasser und ausreichender Hygiene betroffen: Er ist die häufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren. Jeden Tag sterben mehr als 800 Kinder an vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall. Wie wichtig diese Hygiene ist, wird auch uns anlässlich der aktuellen Corona-Krise wieder deutlicher bewusst. Gründliches Händewaschen mit sauberem Wasser minimiert stark die Verbreitung von Viren und Bakterien.
Quellen und weitere Informationen:
BAFU: Tag des Wassers
UNICEF: 10 Fakten über Wasser
UNO-Flüchtlingshilfe: Wasser ist überlebenswichtig
UNESCO: Verbraucherzahlen
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