Viele Länder gehen inzwischen so weit, dass Sie Plastiktüten komplett verbieten. Die Schweiz hingegen setzt auf Eigenverantwortung der Händler und Verbraucher, um die Umweltbelastung durch Kunststoff zu reduzieren.
Warum werden Plastiktüten so kritisch gesehen?
Jährlich werden allein in Deutschland etwa 5,3 Milliarden Plastiktüten verwendet. Im Durchschnitt wird eine Plastiktüte für etwa 25 Minuten genutzt. Anstatt sie jedoch erneut zu nutzen, entsorgen viele Verbraucher die Tüte im Restmüll. Viele Tüten landen auch in der Natur, wo sie zu einem grossen Problem werden. Denn Plastik ist im Grunde unsterblich und verrottet nicht. Stattdessen zersetzt es sich in kleine Kunststoffteile (Mikroplastik), das wiederum für Mensch und Tier eine Gefahr darstellt. So nehmen Fische zum Beispiel Mikroplastik auf, da sie es für Nahrung halten. Auf diesem Wege gelangt das Plastik wiederum auf den Teller und in den menschlichen Körper.
Wieder verwenden statt wegwerfen
Anstatt Tüten aus Plastik zu verbieten, plädieren Umweltschützer dafür, auf wiederverwendbare Alternativen zu setzen. So erweisen sich Einkaufstüten aus Stoff als wesentlich strapazierfähiger als Papiertüten und können so deutlich länger verwendet werden. Das spart Kosten für die Verbraucher und schont die Umwelt. Gleichzeitig können Händler und Unternehmen bedruckte Stofftaschen auch als Marketingmittel einsetzen. Viele Unternehmen verteilen die Stofftaschen sogar kostenlos an ihre Kunden, da jede Nutzung Werbung für den Händler oder die Marke bedeutet. Durch die kostenlosen Geschenke wird zudem auch die Kundenbindung gefördert, denn wenn die Kunden etwas geschenkt bekommen, bleibt das Unternehmen automatisch in guter Erinnerung.
Verbot von Einwegplastik und Plastiktüten
Bereits im Januar 2021 führte Mexiko-Stadt ein Verbot von Einwegplastik ein. Dazu zählen zum Beispiel:
· Plastikteller
· Plastikbecher
· Trinkhalme
· Behälter zur Mitnahme von Essen
Im Sommer 2021 folgte dieses Verbot auch in der EU. In Deutschland wird zudem ab dem 1. Januar 2022 ein Verbot für Plastiktüten folgen. Damit möchten die Länder den steigenden Müllbergen und der zunehmenden Umweltverschmutzung durch Plastik den Kampf ansagen.
Die Schweiz beteiligt sich bislang jedoch nicht an diesem Verbot. Vielmehr wird an die Eigenverantwortung der Bürger und Händler appelliert. Auf diese Weise erhält die Wirtschaft die Möglichkeit, selbst Massnahmen zu ergreifen, um die Nutzung von Plastiktüten zu unterbinden. Selbst Umweltschützer halten ein Verbot für nicht sinnvoll. Denn durch den Ersatz von Plastikbesteck oder -tüten durch Einwegprodukte aus Papier, Bambus oder Karton wird das Problem selbst nicht gelöst. Die Wegwerfmentalität wird dadurch weitergeführt.
Kommentare (0) anzeigenausblenden