Wertstoffe aus der Abfallverbrennung

Immer noch werden mit dem Abfall wertvolle Ressourcen verbrannt. Das soll schnell anders werden. Immer noch werden mit dem Abfall wertvolle Ressourcen verbrannt. Das soll schnell anders werden.

Bekanntermassen enthalten die in Kehrichtverbrennungsanlagen anfallenden Schlacken und Filterstäube wertvolle Rohstoffe, die zurückgewonnen werden sollten. Verschiedene Verfahren sind auf dem Prüfstand.

Der Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfall erlangt eine zunehmende Bedeutung, da sie endlich als Ressourcen erkannt und in Wert gesetzt werden können. Da die durch die Verbrennungsprozesse freigesetzten Stoffe sehr vielfältig sind, bedarf es verschiedener Verfahren, diese aus Schlacken und Filterstäuben extrahieren zu können, wie beispielsweise Metalle aus Filteraschen, Dioxin aus Flugaschen, Phosphor aus Klärschlamm, Nichteisenmetalle aus Schlacken. Die einzelnen Verfahren, die teilweise erst in Erprobung sind, verlangen Innovation und nicht unerhebliche Investitionen. Dadurch lassen sich aber einerseits erhebliche Umsätze generieren und andererseits das knapp vorhandene Deponievolumen (mit den entsprechenden Kosten) sparsamer nutzen.

Filterasche wird zu Wertstoff

Bei der thermischen Verwertung von ungefähr vier Millionen Tonnen Abfall pro Jahr entstehen heute in der Schweiz gegen 80‘000 Tonnen Filterasche. Die Rückgewinnung der Metalle Zink, Blei, Kupfer, Antimon, Zinn und Silber würde einen Ertrag von mind. 115 Franken pro Tonne Filterasche erwirtschaften, während die aktuellen Deponiekosten 190 Franken betragen. Der erste Schritt für eine Metallrückgewinnung ist eine saure Extraktion, wobei acht der 23 Schweizer KVA noch nicht mit diesem Prozess ausgerüstet sind. Ab 2026 wird die Rückgewinnung von Metallen aus der Filterasche für alle Anlagen zur gesetzlichen Pflicht. Der grösste Anteil an zurückgewinnbarem Wertstoff ist Zink. Derzeit befindet sich das Branchenprojekt SwissZinc im Bau und wird zukünftig 2200 Jahrestonnen dieses Metalls verarbeiten.

Eine weitere Problemlösung wird für das in der Filterasche und in Russpartikeln eingebundene Dioxin gesucht. Im Weiteren werden 93 Prozent des in der Filterasche enthaltenen Quecksilbers im Konzentrat ausgetragen.

Verwertung von Holzasche

Bei der Verbrennung von Holz entstehen unterschiedliche Mengen und Qualitäten von Asche. So gibt es solche mit einem hohen Anteil an Nadeln oder Rinde, andere enthalten Verunreinigungen oder problematisches Altholz. Wieder andere Holzaschen enthalten hauptsächlich Schwermetalle wie Blei, Zink, Chrom, Kupfer und Nickel. Asche aus naturbelassenem Holz enthält viele Nährstoffe, die zurückgewonnen werden können, unter anderem Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor und Natrium. 

Gemäss der Luftreinhalte-Verordnung LRV dürfen die verschiedenen Holzarten wie unbehandeltes Holz, Altholz und problematische Holzabfälle nur in dafür vorgesehenen Holzfeuerungen verbrannt werden. 2018 entstanden in der Schweiz über 75‘000 Tonnen Holzasche aus rund 540‘000 Feuerungsanlagen. Für Transport, Umschlag und Lagerung der Asche werden spezielle Logistiktechnologien entwickelt, um Staubemissionen zu vermeiden und auch die Arbeitshygiene zu gewährleisten.

Zementherstellung aus Abfällen

Zement ist ein Produkt, zu dessen Herstellung immer stärker Abfälle herangezogen werden. So wird gegenwärtig die Verwertungsmöglichkeit von Holzasche in der Zementindustrie geprüft. Die Kreislaufwirtschaft beginnt sich auch in der Zementindustrie durchzusetzen. Bereits heute werden rd. 40 Prozent der Energie aus Abfällen gewonnen. Das führt zu einer 35-prozentigen CO2-Reduktion pro Tonne Zement. Für die Produktion von Zement werden verschiedene Abfälle wie Altholz, Klärschlamm, Altreifen, Plastik ebenso wie pulverförmige, mineralische Abfälle wie Staub oder Biomasseaschen als Sekundärrohstoffe verwendet.

Auch die daraus neu entstehenden Filteraschen und Schlacken müssen wieder in den Abfall-Verwertungszyklus integriert werden.

 

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