WWF-Studie: Megastädten droht Wasserkrise

22 Aug 2011

Vielen Mega-Städten droht in den kommenden Jahren eine Verschärfung der Wasserkrise. Sie sind besonders von Trinkwassermangel, sinkender Wasserqualität sowie Ausfällen der Kanalisation gefährdet. Dies belegt der WWF in einer Studie zu Beginn der Internationalen Weltwasserwoche in Stockholm.

 

Die WWF-Studie „Big Cities. Big Water. Big Challenges" wurde am Sonntag im Rahmen der Internationalen Weltwasserwoche veröffentlicht. Die Organisation empfiehlt, das Wassermanagement in den Städten nachhaltig zu planen. Nach Angaben des UN-Programms Habitat haben derzeit in einigen städtischen Regionen Schwarzafrikas bis zu 50 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser, bis zu 60 Prozent hätten keine ausreichenden sanitären Anlagen.

Schon heute sei die Situation in vielen Metropolen unhaltbar und bedrohlich, heißt es auch in der WWF-Studie. Mexiko-Stadt sinke wegen der Übernutzung der Grundwasserreserven Jahr für Jahr um 5 bis 40 Zentimeter ab. Die Stadt sei mittlerweile abhängig von Wasserreserven in 150 Kilometer entfernten Regionen. Die Flüsse in Buenos Aires nennt der WWF eine „öffentliche Kloake". Der Riachuelo etwa sei einer der weltweit am stärksten mit Blei, Zink und Chrom verschmutzten Flüsse. In der südpakistanischen Hafenstadt Karachi sterben laut Studie jährlich rund 30.000 Menschen an den Folgen von belastetem Trinkwasser. Die chinesische Metropole Shanghai hingegen kämpfe trotz genügender Süßwasservorkommen an Wasserknappheit.

Global gesehen, nimmt das zur Verfügung stehende Wasser pro Kopf ab - Professor Somlyody, Budapester Universität für Technologie und Wirtschaft

 Für die Zukunftsfähigkeit von Metropolen sei ein Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Kläranlagen unerlässlich. Das genüge jedoch noch nicht. „Ökosysteme, die Grund- und Oberflächenwasser liefern, müssen geschützt und wiederhergestellt werden", fordert Geiger. Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, sei auch eine Verbesserung der Leitungsnetze nötig.

Im Jahr 2050 werden laut WWF 70 Prozent der Menschen in städtischen Gebieten leben. Am schnellsten steigt die Stadtbevölkerung in Entwicklungsländern. Sogenannte Mega- und Metastädte mit mehr als zehn und 20 Millionen Einwohnern entwickeln sich vor allem in Asien, Lateinamerika und Afrika. Die Infrastruktur kann mit diesem Bevölkerungsanstieg oft nicht mithalten.

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Die Weltwasserwoche findet seit 1991 jedes Jahr statt und wird vom Stockholm International Water Institute (SIWI) organisiert. Etwa 2'500 Experten, Umweltschützer und Regierungsvertreter aus einhundert Ländern beraten über verschiedene Möglichkeiten zur besseren Verteilung der weltweiten Trinkwasservorräte. Auch über eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Wasserreserven wird diskutiert.

Obwohl dort keine völkerrechtlich verbindlichen Abkommen oder Verträge abgeschlossen werden, gilt die Weltwasserwoche inzwischen als bedeutendes internationales Forum. Die verschiedenen Interessenvertreter nutzen die Möglichkeit, dort gemeinsam Erfahrungen auszutauschen, effizientere und nachhaltige politische Instrumente zu erarbeiten, neue Partnerschaften aufzubauen und wichtige neue Projekte und Initiativen ins Leben zu rufen.

Die diesjährige Konferenz steht unter dem Motto: „Responding to Global Changes – Water in an Urbanising World" und dauert vom 21. – 27. August.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Trinkwasser

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