Der „World Overshoot Day" tritt in diesem Jahr zwölf Tage früher ein als noch im Jahr 2007. Der Tag der ökologischen Übernutzung ist jener Tag, an dem die Menschheit alles verbraucht hat, was eine sich selbst erhaltende, intakte Natur innerhalb zwölf Monaten liefern kann: Holz, Fische, Frischluft, Wasser, Getreide und Platz, um Abfälle zu entsorgen.
Jedes Jahr berechnet das global Footprint Network den ökologischen Fussabdruck der Menschheit. Dieser gibt die Fläche der Erde an, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard der Menschenheit dauerhaft zu ermöglichen – bei Gleichbehaltung der heutigen Produktionsbedingungen. Dieser Bedarf wird der weltweiten biologischen Kapazität gegenübergestellt, also dem Vermögen der Ökosysteme, Ressourcen aufzubauen und Abfall aufzunehmen. Aus der Gegenüberstellung ergibt sich der genaue Tag, an dem die weltweite Gemeinschaft mehr verbraucht, als der Planet jedes Jahr produziert.
Erstmals lebte die Menschheit im Jahr 1987 auf zu grossem Fuss. Der Overshoot Day entfiel auf den 19. Dezember. Acht Jahre später, 1995, hatten die Menschen bereits am 21. November jene Ressourcen verbraucht, die eigentlich bis zum Jahresende reichen müssten. Im Jahr 2006 war der Tag der ökologischen Übernutzung schon über einen Monat früher, am 9. Oktober. Seither vergrösserte sich der Fussabdruck ständig.
Mittels dieser Berechnungen wird augenscheinlich, dass wir Menschen zurzeit völlig über unsere Verhältnisse leben. „Wir müssen begreifen, dass unser Umgang mit der Natur zum Kollaps führt. Wir müssen die Nutzung unserer natürlichen Ressourcen auf ein für die Erde erträgliches Mass verringern" erklärt Jürgen Knirsch von Greenpeace. Damit nachkommende Generationen ihrer Existenzgrundlage nicht beraubt werden, muss die Wende zu einer nahhaltigen Wirtschafts- und Konsumorientierung schnellstmöglich erfolgen.
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