Wird die Separatsammlung bald von einer automatischen Abfallsortierung abgelöst?

Aufgewachsen sind wir damit, dass wir Wertstoffe wie Papier, Karton, Alu, Glas oder PET korrekt trennen. Ökologisch und ökonomisch ist dieser Vorgang sinnvoll. Im Zuge der Rationalisierungsmassnahmen werden jetzt aber auch Verfahren wie die automatische Abfallsortierung geprüft.

Seit über 20 Jahren werden in der Schweiz Abfallstoffe gesammelt und als Wertstoffe rezykliert. Das Prinzip der Separatsammlung hat Erfolg. Acht von zehn PET-Flaschen beispielsweise gelangen wieder in den Recyclingkreislauf. Auch bei Alu und Glas sieht es ähnlich aus. Mit dem Papier sind wir sogar Weltmeister. Dadurch können natürliche Ressourcen geschont und Treibhausgase reduziert werden. 

Bequemer wäre es allerdings, wenn der Müll gemischt gesammelt und erst nachträglich getrennt würde. Man nennt diesen Vorgang auch Single Stream Recycling. Primär wird er in den USA und teilweise auch in Holland und England betrieben. 
Doch die Nachteile der Technologie überwiegen. So ist die vollautomatische Sortierung aufwendiger und teurer als die Trennung durch Konsumenten. Auch die Qualität des Sammelguts ist bedeutend schlechter. Papier ist häufig nass und von anderen Materialien verunreinigt. Damit wird es fast unmöglich, das Altpapier zu rezyklieren. PET-Getränkeflaschen können nur zu neuen Getränkeflaschen verarbeitet werden, wenn sie 99 Prozent sortenrein sind. Mit Hilfe der generellen automatischen Sortierung ist dies aber nicht zu erreichen.
Für die Schweiz wird das Single Stream Recycling kaum eine Alternative werden.
Stattdessen soll die Wertstoffsammlung ausgeweitet werden. So sollen allenfalls Kunststoffhohlkörper zusammen mit PE-Milchflaschen gesammelt werden. Ob eine zusätzliche Separatsammlung tatsächlich realisiert wird, soll demnächst geprüft werden. Eine Ökobilanz soll die Umweltauswirkungen über den ganzen Lebenszyklus gesehen, quantifizieren und beurteilen. 

Die grosse Sammeldisziplin der Konsumenten darf aber nicht gefährdet werden. Das Recyclingpotenzial vieler Unternehmen und Privater ist noch längst nicht ausgeschöpft. Beispielsweise wäre die Integration der PET-Sammlung an den offiziellen Separatsammelstellen sehr nützlich. Ebenfalls sinnvoll wäre eine Möglichkeit, Styropor, das in grossen Volumina als Verpackungs- und Füllmaterial ausfällt, separat entsorgen zu können. Beides würde nicht nur der Umwelt helfen, sonder auch Kosten senken.

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