Seit 1975 hat sich die Menge des in der Schweiz gesammelten Altglases von rund 50‘000 Tonnen auf knapp 350‘000 Tonnen pro Jahr vervielfacht. Dieser Anstieg ist nicht nur das Ergebnis einer stärker gewordenen Nachfrage nach Glasflaschen; es wird auch relativ betrachtet mehr Glas recyclet. Von 1977 bis zur Jahrtausendwende ist die Sammelquote von Altglas von knapp 30% des Glasbestandes auf über 90% angestiegen. Seitdem hat sich der Anteil des Recyclingglases mit kleineren Schwankungen auf diesem hohen Niveau stabilisiert. Die Glaswiederverwertung läuft also rund.
Entscheidende Voraussetzung für die Altglassammlung sind die zahlreichen Glascontainer, die man in den Quartieren, neben Supermärkten oder in den Entsorgungshöfen findet. Die separierte Sammlung von grünem, braunem und weissem Glas ist für die Weiterverarbeitung zentral. Das Trennen nach Farben lohnt sich, denn die Scherben werden entgegen landläufigen Vorurteilen nicht später wieder zusammengeschüttet. Lediglich Grünglas toleriert auch andersfarbige Scherben. Rote oder blaue Flaschen sollten deshalb beim Grünglas eingeworfen werden. Hingegen sollte darauf verzichtet werden, Ton, Fensterglas oder Porzellan einzuwerfen.
Die nach Farben getrennten Scherben dienen als Rohstoff für die Produktion neuer Glasflaschen. Durch den Recyclingprozess können rund 25% Energie eingespart, der Verbrauch von Primär-Rohstoffen gesenkt und Glassabfälle reduziert werden. Abgesehen von neuen Flaschen wird Altglas auch zu hochwertigem Dämmmaterial für die Bauindustrie verarbeitet. Finanziert wird das Recycling unter anderem durch die seit 2002 geltende, vorgezogene Entsorgungsgebühr. Im Auftrag des Bundes ist Vetro Swiss für die Organisation der Erhebung dieser Gebühr zuständig. Mit dem Geld werden Gemeinden und Zweckverbände entschädigt, die die Altglassammlung organisieren. Angestrebt wird dabei die Förderung einer ökologisch hochwertigen Wiederverwertung.
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