Ratgeber: Nisthilfen und Unterschlüpfe im eigenen Garten

16 Jan 2014

In unserer aufgeräumten, monotonen Landschaft finden viele Tierarten keine Nahrung und keinen Unterschlupf oder Nistplatz mehr. Durch das Schaffen von Ersatz-Lebensräumen kann man diese Tiere unterstützen. Dazu kann jeder einen kleinen Beitrag leisten. Durch eine naturnahe Gartengestaltung und das Anbieten von Nisthilfen oder Unterschlüpfen kann man  die Artenvielfalt fördern und erhält gleichzeitig einen Einblick in die faszinierende Welt verschiedener Tierarten.

Insektenhäuser können selber gebaut oder fertig gekauft werden. Wildbienen, Marienkäfer, Ohrwürmer, Hummeln und Schlupfwespen nehmen diese gerne an. Es kann aber lange dauern, bis diese bewohnt werden. Wildbienen fliegen etwa von März bis September. Die Nisthilfen müssen trocken und frei von Pilzen oder Bakterien sein und sollten im Winter nicht entfernt werden. Idealerweise pflanzt man in der Nähe die entsprechenden Futterpflanzen, so finden die Tiere gleichzeitig Nahrung. Viele Pflanzen, die von den Wildbienen besucht werden, können auch in Töpfen angepflanzt werden. Dafür braucht es keinen einen grossen Garten haben. Auch auf Terrassen und  Balkonen biete sich die Möglichkeit, etwas für die Insektenwelt zu tun.

„Mit Nisthilfen für Wildbienen und bunten Wildblumen machen Sie aus Ihrem Balkon, der Terrasse oder dem Garten ein Naturparadies. Auch mitten in der Stadt! So leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Förderung der Biodiversität.“
                                                       WWF Schweiz

Vögel finden immer weniger Nistmöglichkeiten; alte Bäume werden gefällt und alte Gemäuer gibt es immer seltener. Indem man alte Bäume stehen lässt, oder Nistkästen aufhängt, kann man die Tiere unterstützen. Nistkästen für Vögel gibt es unterschiedliche. Je nach Grösse des Einfluglochs brüten darin verschiedene Arten; Meisen, Schwalben oder sogar Eulen und Falken. Die Kästen können selber herstellt oder gekauft werden. Neben dem korrekten Anbringen ist es wichtig, regelmässig Kontrollen durchzuführen und die Kästen Ende Sommer zu reinigen.

Fledermäuse brauchen ein geeignetes Versteck, um den Tag zu überdauern; einen geeigneten Jagdlebensraum, um Insekten zu erbeuten und einen strukturierter Dunkelkorridor zwischen Versteck und Jagdlebensraum. Auch sie leiden unter Wohnungsmangel. Kästen für Fledermäuse können diese Wohnungsnot lindern. Sie werden entweder an Bäumen oder am Haus angebracht. Steht die Renovation eines Gebäudes an, in dem sich eine Fledermauskolonie befindet, so ist bereits in der Planungsphase der Rat der Kantonalen Fledermausschutz-Beauftragten einzuholen. Winterschlaf halten einige Arten gerne in Holzstapeln, diese sollten aber über den Winter nicht ganz abgetragen werden. Die Tiere verbrauchen sehr viel Energie, wenn sie im Winter gestört werden.

Mit einem naturnahen Garten können die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen gefördert werden. Dazu braucht es einheimische Pflanzen, eine vielfältige Strukturierung sowie den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Torf. Vielfach genügt es schon, etwas weniger zu pflegen und alte Bäume und Brennnesseln einfach stehen zu lassen. Eine Hecke aus einheimischen Gehölzen mit einem Saum aus Wildkräutern oder auch eine mit Kletterpflanzen begrünte Wand bieten Lebensraum für viele Arten. Eine Blumenwiese anstelle von Rasen oder eine Blumenrabatte mit Wildpflanzen sieht nicht nur schöner aus, sondern fördert auch die Artenvielfalt. Auch Trockenmauern, Asthaufen, Tümpel oder Komposthaufen können dazu beitragen, bedrohten Tieren und Pflanzen Lebensräume zu schaffen und damit die Biodiversität zu fördern.

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