Fisch gilt allgemein als gesund, doch auch er kann die Gesundheit gefährden. Abfälle und Rückstände aus Industrie und Haushaltabwässern gelangen in die Nahrungskette der Seen und Meere und lagern sich in den Fischen an; so zum Beispiel Methylquecksilber, Dioxine und Biozide wie auch DDT.
Von den weltweit kommerziell genutzten Fischbeständen sind 57 % bis an die Grenze genutzt und 30 % überfischt oder erschöpft. Pro Jahr werden ungefähr 92 Mio. Tonnen Fisch gefangen, davon 33 Mio t als Futter für Zuchtfische. Somit bleiben 59 Mio t Wild- und 52 Mio t Zuchtfische. Die meisten Zuchtfische, die wir essen, brauchen deutlich mehr Fisch im Futter, als sie selber auf die Waage bringen. Die Kulturen richten zudem grossen ökologischen Schaden an: für die Teiche werden Mangrovenwälder gerodet und Gewässer mit Fäkalien und Medikamenten verseucht.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Fische Stress, Angst und Schmerz empfinden. In den Fischzuchten werden die verhaltensbiologischen Bedürfnisse der Fische selten beachtet, vielfach weiss man auch sehr wenig darüber. Möglichst viele Tiere werden auf kleinstem Raum gehalten. Dies bedeutet Stress für die Tiere, sie verletzen einander, ihr Schwimmverhalten ist eingeschränkt und sie sind krankheitsanfälliger. In Fischzuchten ist deshalb der Antibiotika-Einsatz sehr hoch.
"Viele Bestände sind überfischt und zahlreiche Fangmethoden verursachen massive Umweltschäden.“
Dr. Iris Menn, Greenpeace.
Doch auch der Wildfang kann grosses Leid für die Tiere bedeuten. Der Fang kann mehrere Stunden oder sogar Tage andauern. Die meisten Fische sterben dadurch, dass sie in Netzen zerdrückt werden, an der Luft ersticken, von Raubfischen getötet oder lebend verarbeitet werden. Ausserdem werden wertvolle Ökosysteme wie zum Beispiel Korallenriffe zerstört und Schildkröten, Haie oder Wale landen als unerwünschter Beifang im Netz. Viele Tiere (Schildkröten, Haie, Wale, Delfine) landen als unerwünschter Beifang in den Netzen und werden tot oder mit geringen Überlebenschancen zurück ins Meer geworfen. ¨
Mehr als die Hälfte der importierten Fische kommt aus dem Süden, wo die Bevölkerung eher auf Fisch angewiesen ist als wir. Deren einheimische Fischer werden durch den industriell organisierten kommerziellen Fischfang in den Ruin getrieben.
Labels können dazu beitragen, dass nachhaltiger gefischt oder gezüchtet wird, aber auch sie können nicht mehr Fisch herbeizaubern, als die Natur hergibt. Darum ist beim Fischverzehr weniger mehr. Essen wir also lieber wenig Fisch, dafür nachhaltig produzierten. Wer ganz korrekt einkaufen will, sollte sich erkundigen, welche Fischarten nicht gefährdet sind und ob die Produkte ein Label haben. Die Organisationen fair-fish, Greenpeace und WWF bieten Ratgeber zu den verschiedenen Fischarten und Labels.
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