Amphibien vom Aussterben bedroht

Teichfrosch in seinem Element. Teichfrosch in seinem Element.

Die natürlichen Lebensräume fehlen den Amphibien. Der Bau von Strassen und das Begradigen von Bächen und Flüssen verkleinern die natürlichen Lebensräume. Nicht nur in der Schweiz sind die Amphibien vom Aussterben bedroht, sondern auch am Mekong-Delta. Ein riesiges Ökosystem droht dort durch den Bau von mehreren Staudämmen zerstört zu werden. Pro Natura versucht mit ihrer Tümpelbau-Offensive die heimischen Arten zu unterstützen. Kürzlich wurde der 100. Tümpel in der Romandie fertiggestellt.

70 Prozent aller Frosch-, Kröten-, Molch- und Salamander-Arten in der Schweiz sind auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Ein bedrohtes Tier ist die Geburtshelferkröte. Ihr Bestand hat sich in den letzten 25 Jahren um die Hälfte reduziert. Gründe für diese desolate Situation gibt es genug: Das Trockenlegen von Wiesen und Weiden, die Zerschneidung der Landschaft durch Strassen oder andere Infrastrukturen, zudem das Begradigen von Bächen und Flüssen. Den Tieren fehlen deshalb die Feuchtlebensräume, die sie für die Fortpflanzung oder die Jagd auf Insekten und sonstige Kleintiere benötigen. Ausserdem befällt ein eingeschleppter Pilz die einheimischen Salamander und Molche. Er gräbt sich unter die Haut und führt in den meisten Fällen zum Tod des infizierten Tiers. In den Niederlanden hat der Salamanderfresser (Batrachochytrium salamandrivorans) fast die gesamte Feuersalamander-Population ausgelöscht.

Nicht nur in der Schweiz sind Amphibien bedroht

Durch China, Myanmar (Burma), Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam fliesst der Mekong. Er bildet die Basis für Lebensräume wie Feuchtgebiete, Savannen und Tropenwälder. 20‘000 Pflanzen- 2‘500 Tier- und 1‘300 Fischarten beheimatet der Fluss. Das Gebiet gehört zu den wenigen Regionen der Welt, wo jedes Jahr neue Arten entdeckt werden. In den letzten 16 Jahren wurden im Durchschnitt zwei Arten pro Woche neu erforscht. Der Mekong bietet nicht nur all diesen Lebewesen und Organismen ein Zuhause, sondern ist auch Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung. Durch den Bau von Staudämmen, Strassen und der Abholzung des Regenwaldes ist das Artenparadies nun akut bedroht. Im Unterlauf des Flusses sind zwölf Wasserkraftwerke geplant. Die Auswirkungen für die Umwelt sind nicht abschätzbar, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit verheerend. Umweltschützer haben erhebliche Bedenken.

„Es wäre schön, wenn ich diesen Tag noch erleben dürfte.“

Antwort von Beat Hauenstein, Koordinator der Kampagne Mehr Weiher für Frosch & Co., auf die Frage: Ab welchem Zeitpunkt kann von einer Entschärfung in der Schweiz gesprochen werden.

Tümpelbau-Offensive: Ein Tropfen auf den heissen Stein

Im Januar 2013 lancierte Pro Natura eine Kampagne für Frosch & Co. Das Ziel war es bis Ende 2015 100 Tümpel zu bauen. Die erfreuliche Nachricht ist, dass Pro Natura dieses Ziel bereits vor einer Woche erreicht hat. Es werden noch circa 40 bis 50 weitere Tümpel folgen. Das Projekt soll nicht zuletzt zur Sensibilisierung der Bevölkerung bezüglich der Problematik beitragen. Trotz all dieser Massnahmen nimmt der Bestand von Amphibien ab. „Es wäre schön, wenn ich diesen Tag erleben noch dürfte“, antwortet deshalb Beat Hauenstein, Koordinator der Kampagne «Mehr Weiher für Frosch & Co.», auf die Frage: Ab welchem Zeitpunkt von einer Entschärfung in der Schweiz gesprochen werden kann.

Bei der Realisierung eines Tümpels müssen viele Faktoren stimmen. Zum einen muss an der besagten Stelle bereits eine kleine Amphibien Population beheimatet sein. Ausserdem werden keine Weiher mit Fliessgewässer gebaut. Weiter müssen die Grundeigentümer zustimmen, die Finanzen und der Unterhalt geregelt sein. Pro Natura greift den Gemeinden dann bei der Realisierung unter die Arme. In einigen Fällen ist es bereits zu einer lokalen Steigerung der Population gekommen. Interessierte Gemeinden können sich noch bis Ende Jahr bei Pro Natura melden.

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