Der Lebensraum der letzten wildlebenden Grossen Pandas beschränkt sich auf einige Regionen in China. Sie bevorzugen subtropische Berghänge mit dichter Bewaldung, wo auch der Bambus wächst. Einst lebten sie in den Wäldern des südlichen Chinas, nördlichen Vietnams und Myanmars. Heute beschränkt sich der Lebensraum auf sechs Bergregionen (Minshan, Qinling, Qionglai, Liangshan, Daxiangling und Xiaoxiangling). Die Pandabären ernähren sich zu 99 Prozent von Bambus. Um den täglichen Bedarf von bis zu 18 Kilogramm der nährstoffarmen und schwerverdaulichen Nahrung zu decken, wenden die Bambusbären, wie die Grossen Pandas auch genannt werden, täglich 14 Stunden zum Kauen auf. Sie benötigen keinen Winterschlaf, da der Bambus, ein Immergrün, während des ganzen Jahres blüht. Die Pandas haben eine Schulterhöhe von 65 bis 75 Zentimetern und wiegen zwischen 80 und 150 Kilogramm. Das Männchen ist in der Regel rund zehn Prozent schwerer als das Weibchen. Als Logo des WWF erlangte der Pandabär weltweite Berühmtheit.
„Das Überleben der Pandabären ist in China zu einer Herzensangelegenheit geworden und wird als nationale Aufgabe begriffen.“
Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland
2004 lebten weltweit noch rund 1600 Pandabären. Zehn Jahr später ist die Population um 17 Prozent angestiegen. Laut der neusten Bestandszählungen erhöhte sich die Anzahl der Tiere auf offiziell 1864. Für die Regierung der Volksrepublik China sind diese Zahlen ein Indiz dafür, dass sich Investitionen in den Umweltschutz auch in messbaren Erfolgen niederschlagen. Artenschutz und Wirtschaftswachstum schliessen sich nicht gegenseitig aus, wie dieses Beispiel im boomenden Schwellenland China belegt. Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland, erklärt: „Das Überleben der Pandabären ist in China zu einer Herzensangelegenheit geworden und wird als nationale Aufgabe begriffen. Das ist ein wichtiger Schlüssel, um das Überleben der Art zu sichern.“ Die enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen Behörden und Umweltorganisation hat zum Erfolg beigetragen. Die lokale Bevölkerung spielt bei solchen Projekten eine entscheidende Rolle. Die Menschen vor Ort sollen für den Natur- und Artenschutz begeistert werden und damit gleichzeitig eine langfristige Perspektive zur Sicherung ihrer Lebensgrundlagen erhalten. Weiter ist erfreulich, dass sich der Lebensraum des Grossen Pandas um rund zwölf Prozent auf 2,6 Millionen Hektare vergrössert hat.
Dennoch lassen die jüngsten Erfolge keine Entwarnung zu. Der WWF hat folgende Massnahmen beschlossen: Noch in diesem Jahr soll die geschützte Waldfläche auf drei Millionen Hektare, was in etwa der Fläche Belgiens entspricht, ausgedehnt werden. Die lokalen Wildhüter werden speziell geschult, um die Bestände der Grossen Pandas mit modernster Technik zu überwachen. Die lokale Bevölkerung soll vermehrt von alternativen Einkommensquellen wie der Imkerei oder dem Öko-Tourismus profitieren. Mit der Errichtung von Waldkorridoren und Wildtierbrücken über Strassen sollen die Bergwälder miteinander vernetzt werden. Denn der Bau von Strassen und Staudämmen verkleinert und isoliert die einzelnen Lebensräume und bedroht somit die Population des Grossen Pandas. Zusätzlich unter Druck steht sie durch die fortschreitende Entwaldung. Das Wachstum der Panda-Population ist ein erster Lichtblick im Kampf der Umweltorganisation und der chinesischen Regierung gegen das Aussterben der letzten wildlebenden Grossen Pandas.
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Bambus wächst das ganze Jahr, der Panda braucht keinen Winterschlaf. Quelle: pixabay.com
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Das Überleben der Pandabären ist zu einer Herzensangelegenheit geworden. Quelle: flickr.com, Jody McIntyre
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/tierschutz/1801-lichtblick-f%C3%BCr-den-grossen-panda.html#sigProId6dbd480bfd
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