Rettet Leben - Vogelwarte Sempach

Der Eichelhäher ist ein Allesfresser, der sich in Wäldern und in offenen Landschaften aufhält. Der Eichelhäher ist ein Allesfresser, der sich in Wäldern und in offenen Landschaften aufhält.

Die Schweizerische Vogelwarte Sempach setzt sich für Vogelkunde und Vogelschutz ein - und das schon seit 1924. Am 3. Mai wird ein neues Besucherzentrum eröffnet. Interaktive Erlebnisausstellungen vermitteln vielfältige Informationen zur Vogelwelt, zur Arbeit der Vogelwarte und zur Vogelforschung.

Am 3. Mai eröffnet die Vogelwarte Sempach ein neues Nest für Gross und Klein. Das erste dreistöckige Lehmgebäude der Schweiz bietet nicht nur ein schönes Ambiente für die Besucher, sondern erfüllt auch einen ökologischen Zweck: Lehm kann so viel Feuchtigkeit aufnehmen, dass beispielsweise ein Badezimmerfenster nach dem Duschen geschlossen bleiben kann. Dank natürlicher Wärmespeicherung bleibt die Temperatur im Hausinneren konstant, und im Vergleich zur konventionellen Architektur mit Beton wird für den Bau eines Lehmkonstrukts nur ein Bruchteil der Energie benötigt. 

Im Inneren des Gebäudes wartet auf die Besucher ein einmaliges Erlebnis: Alles rund um Forschung, Schutz und Förderung der einheimischen Vogelwelt wird hier zur Schau gestellt. In den verschiedenen Bereichen des Besucherzentrums lassen sich unter anderem ein mechanisches Theater zum Thema ‘Gesang' oder eine interaktive Erlebnisausstellung zu den Themen Fortpflanzung, Fressen, Überleben, Federn, Fliegen und Vogelzug finden.

Wer sich erholen oder gerne mal selber in die Rolle des Vogelbeobachters schlüpfen möchte, kann ausserhalb des Gebäudes in der Uferlandschaft des Sempachersees sein Talent unter Beweis stellen: Im Vogelwarte-Garten können Vögel innerhalb und ausserhalb der Volieren entdeckt und beobachtet werden. 

Pechvögel

Die Vogelwarte Sempach ist aber nicht nur eine private Stiftung für Information und Forschung. Seit 50 Jahren setzt sie sich auch für die Rettung verunglückter Tiere ein. Egal ob der Pechvogel auf der Strasse verunfallter, in eine Scheibe geflogen ist oder von der Katze erwischt wurde, die Vogelwarte nimmt sich allen Verletzungen an. Falls nötig werden die Tiere ins Tierspital der Universität Zürich gebracht. 

Seit 1967 wurden in Sempach beinahe 26'000 Patienten von 235 verschiedenen Arten behandelt. In den letzten Jahren kümmerte sich eine ausgebildete Pflegeequipe alljährlich um rund tausend Wildvögel von mehr als 70 Arten. Die Zahl der Patienten nimmt ständig zu. Laut der Vogelwarte wird der Umzug in die grösseren und zweckdienlich eingerichteten Räumlichkeiten des neuen Besuchszentrums diesem wachsenden Bedürfnis gerecht.

Wer einen in Not geratenen Vogel entdeckt, sollte sich an diese Telefonnummer wenden:
041 462 97 00
Diese Notfallnummer ist 365 Tage im Jahr in Betrieb. 

Von der Katze gepackt
Viele Vögel werden von Katzen gebracht oder mit Bissverletzungen gefunden. Im Speichel der Katzen befinden sich Bakterien, sogenannte Pasteurellen. Diese dringen in den Vogelorganismus ein und führen rasch zum Tod. Mit einem Antibiotikum, welches innerhalb von 24 Stunden nach dem Biss verabreicht werden muss, kann der Vogel gerettet, dann aufgepäppelt und ausgewildert werden.

Unsichtbare Hindernisse
Vögel können Hindernisse in ihren Lebensräumen leicht umfliegen. Aber auf unsichtbare Hindernisse wie Glasscheiben sind sie nicht vorbereitet. Die Gefahr einer Kollision ist heute enorm gross. Nach verschiedenen Untersuchungen der Vogelwarte ist pro Jahr und Gebäude mit mindestens einem Todesopfer zu rechnen, vermutlich mit wesentlich mehr, denn die Dunkelziffer ist sehr hoch.

Tipps für die eigenen Fenster können Unfälle vermeiden.

Sollte trotzdem ein Vogel verunglücken, benommen am Boden liegen und nicht flüchten, kann er vorsichtig in eine Schachtel mit Luftlöchern gelegt werden. Die Schachtel sollte ins Dunkle gestellt und nach ein bis zwei Stunden draussen geöffnet werden. Startet der Vogel nicht, dann muss er sofort in die nächste Vogelpflegestation oder in eine Kleintierpraxis gebracht werden.

Jungvögel
„Grundsätzlich sollte man Jungvögel dort lassen, wo man sie findet. Wenn ein Jungvogel unmittelbar gefährdet ist, kann man ihn aufheben und in ein nahe gelegenes Gebüsch setzen. Seine Eltern werden ihn dort weiter füttern“, erklärt Vreni Mattmann, Leiterin der Pflegestation in Sempach. Ein Jungvogel gehört erst dann in eine Pflegestation, wenn er verletzt ist oder während mehr als einer Stunde nicht von seinen Eltern betreut wird.

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