Steigender Bestand der Sibirischen Tiger in Russland

Der Schutz des Sibirischen Tigers hat in Russland einen hohen Stellenwert. Der Schutz des Sibirischen Tigers hat in Russland einen hohen Stellenwert.

Der Sibirische Tiger ist die grösste lebende Katze der Welt. Die letzten freilebenden Sibirischen Tiger leben im fernen Osten Russlands. Wir assoziieren Russland ebenso mit der Raubkatze, wie Präsident Wladimir Putin es tut. Dieser liess sich auch schon bei der Freisetzung eines Tigers ablichten und setzt sich stets für den Schutz des Sibirischen Tigers ein. Dies mit Erfolg, wie die neusten Zahlen belegen.

Der Sibirische Tiger wird umgangssprachlich auch Amurtiger genannt. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 280 Zentimetern ist er die grösste lebende Katze der Welt. Der Schwanz ist nahezu einen Meter lang und die Schulterhöhe beträgt bis zu 110 Zentimeter. Die männlichen Tiger sind zwischen 180 und 306 Kilogramm schwer. Die weiblichen Tiere wiegen lediglich zwischen 100 und 167 Kilogramm. Jeden Tag müssen die Tiere zwischen neun und zehn Kilogramm Fleisch zu sich nehmen. Der Sibirische Tiger ernährt sich von Rothirschen, Wildschweinen, Sikahirschen und Rehen. Gelegentlich erbeutet er auch Elche, Luchse und sogar Bären. Mit der Jagd verbringt der Sibirische Tiger sehr viel Zeit, weil nur gerade zehn Prozent seiner Angriffe von Erfolg gekrönt sind. Von hinten schleicht er sich an die Beute heran, um mit einem gezielten Biss in den Nacken die Beute zu töten. Der Tiger bevorzugt somit Lebensräume mit dichtem Bodenbewuchs. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stuft den Sibirischen Tiger als stark gefährdet ein.

Der Schutz der Tiger geniesst bei uns einen ganz besonderen Stellenwert.“
Igor Chestin, WWF Russland

Die letzten wildlebenden Amurtiger leben im Osten Russlands sowie den angrenzenden Landschaften von Nordkorea und China. Die meiste Zeit sind die Tiere alleine unterwegs und werden zwischen 15 und 20 Jahre alt. Das Verbreitungsgebiet reichte einst vom Baikalsee bis nach Korea. Der Tiger drang jedoch nie über den fünfzigsten nördlichen Breitengrad vor. Die maximale Westgrenze bildet der Fluss Amur. Der Bestand der Tiger hat sich in den letzten fünfzig Jahren etwas erholt. Laut Schätzungen lebten in den 1930er Jahren höchstens 50 Sibirische Tiger in der Wildnis. Der Sibirische Tiger verspricht Wilderern grosse Gewinnspannen. Auf dem chinesischen Markt sind die Tigerknochen seit jeher heiss begehrt. Als in den 1980er Jahren die Tigerknochen-Vorräte aufgebraucht waren, erhöhte sich die Nachfrage stark. Erst als sich die Politiker in Moskau dem Schutz des Sibirischen Tigers annahmen, stabilisierte sich der Bestand wieder und betrug 1996 nahezu 430 Tiere.

Zum zweiten Mal nach 2005 wurde dieses Jahr eine grossangelegte Zählung des Bestandes des Sibirischen Tigers durchgeführt. Auf einer Fläche von mehr als 150‘000 Quadratkilometern suchten über 2‘000 Experten nach Spuren des Sibirischen Tigers. Der Bestand ist von 450 auf ungefähr 510 Tiere angewachsen. Auch wenn diese Zahlen noch mit etwas Vorsicht zu geniessen sind, bleibt eine erfreuliche Tatsache, dass rund hundert Sibirische Tiger Nachwuchs bekommen haben. Die hohe Anzahl an Jungtieren lässt eine weitere Zunahme des Bestandes prognostizieren. Igor Chestin vom WWF Russland hält fest: „Das sind grossartige Zahlen. Der Schutz der Tiger geniesst bei uns einen ganz besonderen Stellenwert, weil diese Arbeit fast alle Bereiche betrifft, die im modernen Umweltschutz zu leisten sind. Es ist toll zu sehen, dass wir damit Erfolg haben.“

Die Tigerbestände sollen sich nicht nur in Russland weiter erhöhen

Der WWF hat sich zum Ziel genommen den Bestand aller Tiger bis 2020 weltweit zu verdoppeln. Dazu wurde die “WWF Tigers Alive“-Initiative lanciert. Ihr Leiter, Mike Baltzer, erklärt: „Wir sind beim Schutz der Tiger auf die Unterstützung der jeweiligen Regierungen angewiesen. In Ländern wie Russland und Indien erleben wir diese Unterstützung sehr deutlich. Dort sind die derzeitigen Erfolge auch am grössten.“ Grosse Sorge bereitet dem WWF besonders die Entwicklung in Südostasien. In Indonesien, Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha und Vietnam lebt der Malaysia-Tiger. Mike Baltzer gibt zu bedenken, dass nach derzeitigem Stand diese Staaten ihre Tiger verlieren werden. Es ist zu hoffen, dass auch sie sich dem Schutz des Tigers annehmen. Dass sich ein Engagement lohnt, zeigt Russland mit der positiven Bestandsentwicklung des Sibirischen Tigers.

Weitere Informationen:
Tiger-Zensus 2015: Bestand der Amurtiger erholt sich (wwf.de)
Amurtiger (wcsrussia.org)
Auswilderung bedrohter Amurtiger in Russland (ifaw.org)

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