Abrakadabra Salamandra

20 Jan 2016
Feuersalamander sind mit sihrer auffälligen Musterung leicht zu erkennen - wenn man denn mal einen zu Gesicht bekommt Feuersalamander sind mit sihrer auffälligen Musterung leicht zu erkennen - wenn man denn mal einen zu Gesicht bekommt

Um dem Verschwinden des Feuersalamanders entgegenzuwirken, erklärte die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz Schweiz (karch) den Lurch zur Amphibie des Jahres 2016. Der Salamander mit der auffälligen Musterung ist in der Schweiz weit verbreitet, jedoch in rückläufigen Beständen.

Viele von uns kennen ihn, ohne den Salamander je mit eigenen Augen gesehen zu haben. Durch sein einmaliges Erscheinungsbild erlangte der Lurch früh mythologische Bedeutung und fand Eingang in Erzählungen und Geschichten. Ausserdem kann man das nachtaktive Tier bei uns nur selten tagsüber beobachten. Allerdings ist der Salamander nach warmen Regenschauern anzutreffen, wodurch auch volkstümliche Bezeichnungen wie Regenmolch oder Regenmännchen entstanden.

Der Salamander und sein Lebensraum

Der Feuersalamander besiedelt vorwiegend tiefere Lagen, ist aber in einigen Alpentälern bis auf 1600m beheimatet. Nördlich der Alpen lebt die Unterart Salamandra salamandra terrestris, während südlich der Alpen im Tessin Salamandra salamandra vorkommt. In gewissen Gebieten wie dem oberen Jura und dem Mittelland finden sich nahezu in jedem Bach Larven des Salamanders.

Bevorzugt lebt der Feuersalamander in Misch- und Laubwäldern, in Eichen- und Birkenwäldern und an Waldrandlagen. In diesen Wäldern ist der Lurch auf abwechslungsreiches Gelände angewiesen, welches ihm Schutz und Rückzugsorte bietet. Totholz, Felsblöcke, entrissene Baumwurzeln und Lückensysteme von Kleinsäugern im Boden bilden den Lebensraum des Feuersalamanders.

In ruhigen Waldbächen und an Wasserstellen legt der Feuersalamander seine Larven ab, wobei dies oft in fischfreien Quellbereichen von Gewässern geschieht. Denn Fische gehören zu den gefährlichsten Fressfeinden für die Larven. Die adulten Tiere nehmen sich in Acht vor Ratten, Hühnern, Enten, Hunden, Katzen und manchmal auch Schlangen, sind jedoch mit Giftdrüsen an der Kopfseite und auf dem Rücken ausgestattet. Diese geben bei Gefahr den Giftstoff Salamandrin ab, der den Salamander mit einem milchig-weissen Schleim bedeckt. Er kann dieses Gift aber auch bis zu einem Meter weit spritzen, um sich gegen einen Feind zu wehren. Die Hautsekrete schützen den Feuersalamander auch vor Pilzen und Bakterien. Für Menschen ist das Gift ungefährlich. Zusätzlich schützt den Salamander seine Färbung, die potenziellen Jägern als Warntracht gilt.
Der Feuersalamander, einmal erwachsen, lebt deshalb mit so gut wie keinen natürlichen Fressfeinden. Wäre da nur nicht der Mensch.

Gefährdung und Rückgang

Felduntersuchungen haben einen Bestandesrückgang um 20% bestätigen können. Bäche, in denen der Feuersalamander früher vorkam, sind heute larvenfrei und werden nicht mehr besiedelt. Für den Rückgang ist der starke Verkehr auch auf Waldstrassen mitverantwortlich. Hauptsächlich jedoch ist der Besatz von natürlicherweise fischfreien Bächen mit Fischen ein Problem, da sogar Jungfische die Larven attackieren und den Embryonen die Kiemen abfressen. Auch bedrängt die starke Gewässerverschmutzung gerade in kleinen Bächen die Amphibien.

Glücklicherweise wird der Feuersalamander heute von Menschen nicht mehr verbrannt, wie es früher oft geschah, da der Volksmund dem Tier einen schlechten Ruf andichtete. Der Salamander ist heute recht bekannt, kann das geweckte Interesse indessen trotzdem gut gebrauchen. 

 

Weitere Informationen:
DGHT
infobroschüre
karch

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