Gorillas werden in zwei Arten unterteilt: Den Östlichen und den Westlichen Gorilla. Beide verfügen über jeweils zwei Unterarten. Beim Östlichen Gorilla (Gorilla beringei) sind dies der Östliche Flachlandgorilla, auch Grauergorilla genannt, und der Berggorilla. Zum Westlichen Gorilla zählen die Subarten des Westlichen Flachlandgorillas und des Cross River-Gorillas.
Östlicher Gorilla
Während der Berggorilla bereits seit längerem auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten steht – seine Population beträgt nur 880 Tiere – hat auch der Grauergorilla inzwischen diesen Status erreicht. Während vor gut 20 Jahren noch knapp 17‘000 Individuen lebten, sind dies, gemäss Angaben des IUCN, heute nur noch 3‘800. Beide Unterarten des Östlichen Gorillas leben im Osten der Demokratischen Republik Kongo, der Berggorilla auch noch in Teilen von Ruanda und Uganda.
Die Gorillas sind die grössten Menschenaffen, die heute noch unseren Planeten besiedeln. Ausgewachsene Männchen erreichen eine Körpergrösse von bis zu zwei Metern und wiegen knapp 300 kg. Der sogenannte Silberrücken, ein dominantes Männchen, führt jeweils eine Gruppe von Weibchen mit Jungtieren an. Die Gorillas sind tagaktiv, fressen während der Mehrheit des Tages (vegetarisch) und bauen sich aus Blättern und Zweigen ein Nest für die Nacht.
Gefährdung
Verantwortlich für den drastischen Rückgang an Tieren sind vor allem die Waldrodungen und die Wilderei. Erschwerend kommt hinzu, dass Bürgerkriege einen effizienten Naturschutz vor Ort kaum zulassen.
Waldrodungen, bedingt durch den Holzhandel oder den Abbau von Bodenschätzen, beraubt den Gorilla seines Lebensraumes. Durch die immer kleiner werdenden zusammenhängenden Waldflächen trifft der Affe immer häufiger auf den Menschen und wird von Bauern als Gefährdung für die Ernte wahrgenommen. Zudem laufen die Menschenaffen Gefahr, durch den häufigen Kontakt zu Menschen dessen Krankheitserreger zu übernehmen (etwa Masern, Tuberkulose oder Mumps).
Die grösste Bedrohung des Gorillas liegt gemäss WWF aber in der Wilderei. Während das Fleisch der Gorillas zunehmend als Delikatesse gehandelt wird, werden Gorillas auch als Trophäen gejagt und getötet. Die lange Reproduktionszeit des Gorillas ist hierbei nachteilig aus. Sie gebären nur etwa alle vier Jahre Nachwuchs und die Population schwindet weiter.
Ähnlichkeit Gorilla und Mensch
Wie der Name ‘Menschenaffe‘ bereits andeutet, ist die Ähnlichkeit zum Menschen verblüffend. Der Gorilla teilt 98 % des Erbguts mit dem Menschen – nur der Schimpanse ist der menschlichen DNA noch näher.
Eine Gorilla-Schwangerschaft dauert 37 Wochen. Ähnlich dem menschlichen Baby kommt der Gorilla-Nachwuchs nur am Kopf behaart mit 2-3 kg Körpergewicht zur Welt. Junge Gorillas sind verspielt und tollen gerne herum. Mit ca. zwölf Jahren beginnt bei den Männchen die Pubertät. Sie erhalten silberne Haare auf dem Rücken und verlieren die Brusthaare.
Auch erinnert die Kommunikation der Menschenaffen stark an menschliches Verhalten: Laute, Gesichtsausdrücke, Körperhaltung etc. informieren über den momentanen Gemütszustand oder die Absicht des Tieres.
Insbesondere diese Ähnlichkeiten zum Menschen sind sicherlich mit Grund für die ‘Faszination Gorilla‘. Das Interesse für den grossen Vegetarier wurde gegen Ende des 19. Jahrhundert durch den französischen Afrikaforscher Paul Belloni Du Chaillu erstmals in Europa und den USA geschürt. Die ersten Beobachtungen vor Ort machte ab 1959 der US-Amerikaner George Schaller. Die wohl bekannteste Gorilla-Forscherin ist Dian Fossey, eine Landsfrau Schallers, welche während 28 Jahren die Berggorillas studierte. Ihr Buch “Gorillas im Nebel“ sowie der gleichnamige Film wurden zum Publikumserfolg.
Die Population des Berggorillas stieg in den letzten Jahren wieder ein wenig an. So hoffen wir, dass dies durch die Sensibilisierung und eine Einschränkung der Wilderei auch beim Grauergorilla gelingt.
Weiterführende Informationen/Quellen:
IUCN, Mitteilung
WWF, Artenlexikon
Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V.
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