Etwas später als Zoos entstanden im 19. Jahrhundert erste Nationalparks. Im Vordergrund stand und steht heute noch der Naturschutz. In dem grossflächigen Gebiet, werden Pflanzen und Tiere geschützt. Dabei sollen sie möglichst ungestört und auf eine natürliche Weise leben können. Nebst diesen beiden auf die Natur ausgerichteten Zielen, wird mit einem Nationalpark ein Erholungsort für die Menschen geschaffen. So soll den Besuchern die Natur nahegebracht werden und eine gewisse Sensibilisierung zwischen Mensch und Natur stattfinden. Auch wissenschaftliche Forschungsprojekte finden im Nationalpark ihren Raum.
Interessenkonflikt Tourismus und Naturschutz
Der Besuch in einem Nationalpark gilt als Höhepunkt jeder Reise. Besonders in Afrika sind Safaris ein absolutes Muss, aber nicht nur dort werden Reisen insbesondere mit Absicht auf einen Nationalparkbesuch geplant. Der Tourismus dient dem Land dazu, genügend finanzielle Mittel für die Erhaltung der Biodiversität zu erwirtschaften. Gleichzeitig richtet er in der Natur Schaden an und damit ist nicht nur die klimabelastende Vielfliegerei gemeint. Die Menschen hinterlassen Spuren: Sei dies liegengelassener Abfall, den Lärm, den sie in der sonst unberührten Landschaft verursachen oder die Abgase der Autos, mit denen sie anreisen. Allerdings führen solche Ausflüge und Reisen in die Natur zu einem stärkeren Bewusstsein. Auf diese Weise wird uns klar, welche Naturschätze unser Planet zu bieten hat und dass diese mit Vorsicht und Achtsamkeit zu bewahren sind.
Der Unterschied des Nationalparks zum Zoo
Der umstrittene Zoo-Besuch, bei dem wir in Käfige gaffen, haben wir bereits beschrieben. Die Interessen der Besucher eines Nationalparks mit einem hohen Tieranteil sind ziemlich ähnlich. Wobei der Mensch bei einem klassischen Zoo-Besuch nicht in den Lebensraum der Tiere eindringt. Im Nationalparkt funktioniert dies etwas anders. Damit ein Gebiet überhaupt als Nationalpark anerkannt wird, müssen 75 Prozent seiner Fläche komplett der Natur überlassen werden. Dieser Ort muss spätestens 30 Jahre nach der Nationalparkgründung bestehen. Für die Besucher werden klare Wege vorgegeben und es werden meist Infrastrukturen zur Erholung geboten. Dies können Sitzbänke oder Restaurants sein.
Ein klarer Unterschied zum Zoo stellt die Grösse dar. Im Gebiet des Schweizer Nationalparks im Engadin werden die Alpentiere zwar geschützt, aber keinesfalls eingesperrt. Der Park im Engadin umfasst 170,3 km², die Masoala Halle im Zoo Zürich lediglich 11‘000 m² dies macht nicht einmal 0.01 Prozent der gesamten Fläche des Nationalparks aus. Ein Nationalpark muss jedoch nicht zwingend über eine durchlässige Grenze verfügen. So ist beispielsweise der 19‘486 km² grosse Krüger Nationalpark in Südafrika rund herum eingezäunt.
Vereinzelt gibt es Vorfälle, bei denen Besucher im Nationalpark durch Tiere verletzt oder sogar getötet werden. Dies zeigt, dass wir ein falsches Bild der Macht der Tiere haben. Zoos und Zirkusse vermitteln uns aber den Eindruck einer zahmen und vom Menschen dominierten Fauna. Und zum anderen wird deutlich, dass sich Tiere wehren, weil sie sich gestört fühlen oder verängstigt sind. Grundsätzlich ist der Nationalpark jedoch klar die artgerechtere Variante. Allerdings kann argumentiert werden, dass die Reise zu einem Nationalpark mit exotischen Tieren nicht für jeden erschwinglich ist. Somit wäre ein Ausflug in den Zoo, um seinen Kindern die Vielfalt der Tiere näher zu bringen, die einfachere Lösung.
Weiterführende Informationen/Quellen
Internationale Weltnaturschutz Union
Interessenkonflikt zwischen Naturschutz und Tourismus
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