Wie der Klimawandel die Rentiere beinträchtigt

In den wärmeren Monaten haben die Rentiere kein Problem um an Nahrung zu kommen. In den wärmeren Monaten haben die Rentiere kein Problem um an Nahrung zu kommen.

Immer präsenter werden die Auswirkungen des Klimawandels. Eine Norwegische Studie ergab, dass Rentiere auf Grund dessen an Hunger leiden.

Gerne erinnern wir uns an sie als Begleiter des Weihnachtsmanns. Sie sind kräftig und ziehen den mit Geschenken vollbeladene Samichlausschlitten. Wer da noch kein Bild im Kopf hat, wird spätestens beim Stichwort Rudolf mit der roten Nase auf Rentiere kommen. Meist assoziieren wird diese Tiere mit Zeichentrickfilmen. Ganz so weit hergeholt ist die rote Nase von Rudolf jedoch nicht. Natürlich sind die Nasen der Pflanzenfresser nicht magisch leuchtend, wie seine, jedoch trotzdem besonders. Dank der muschelartigen Struktur des Naseninneren können Rentiere die kalte Luft, die sie einatmen, um 70 bis 80 Grad Celsius erwärmen. Damit sie jedoch keine Körperwärme verlieren, kühlen sie diese beim Ausatmen schnell wieder ab.

Eis lässt Rentiere verhungern

Das norwegische Institut für Naturforschung gab an der jährlich stattfindenden British Ecological Society die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie bekannt: Die Rentiere in Spitzbergen sind bedroht. Daran schuld sei der Klimawandel. Zu beobachten waren erhöhte Temperaturen im Sommer, worauf Flora und Fauna reagierten. Die Pflanzenvielfalt wächst und wächst in den heissen Monaten. Dies ganz zu Freuden der tierischen Bewohner der Inselgruppe. Im Winter allerdings bringt es die Rentiere in eine Notlage. Acht bis zehn Monate im Jahr ist der Boden mit Schnee bedeckt. Während dieser Zeit ernähren sich die Rentiere von den Flechten, die unter dem Schnee verborgen sind. Etwa zwei Kilogramm davon benötigt ein erwachsenes Rentier täglich. Durch die wärmeren Temperaturen, regnet es mehr. Der Schnee, welcher die Pflanzen bedeckt, verwandelt sich in eine Eisschicht, die es den Tieren verunmöglicht, an ihre Nahrung zu gelangen. Auch die Bodentemperatur ist gestiegen. Zu Beginn der Aufzeichnungen, vor einem Jahrhundert, war diese um 2,8 Grad tiefer als im vergangenen Jahr. Dass die Tiere in den kalten Monaten zu wenig Nahrung erhalten, ist auch an ihrem Gewicht zu beobachten. Das James Hutton Institute in Schottland dokumentiert seit 1994 die Grösse und das Gewicht einer Rentierherde auf Spitzbergen. Ein anfangs der Studie geborenes Rentier wog im Durchschnitt 55 Kilogramm, jene aus dem Geburtsjahr 2010 brachten bloss noch 48 Kilogramm auf die Waage. Der Gewichtsverlust ist vor allem für die Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere eine Gefahr. Untersuchungen besagen, dass die Rentierpopulation abnimmt, wenn das Durchschnittsgewicht der Tiere im April unter 50 Kilogramm liegt.

Rentierpopulation verdoppelte sich

Trotz der umweltbedingten Gefahren verdoppelte sich der Rentierbestand auf Spitzbergen in den letzten 20 Jahren. Grund dafür könnten die heissen Monate des arktischen Sommers sein, so dass sich die Rentiere im Juni und Juli einen Vorrat anfressen und die Fortpflanzung dementsprechend hoch ist. Im Winter allerdings finden sie wenig Nahrung und bringen dann kleine und untergewichtige Kälber zur Welt.

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Klimawandel bedroht Spitzbergens Rentiere
Rentiere leichter als noch vor wenigen Jahren

 

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