Daunenjacke und Daunendecke: (K)eine Gänsehaut mehr

Die Gans schmückt sich nicht mit fremden Federn – Daunenjackenträger schon. Die Gans schmückt sich nicht mit fremden Federn – Daunenjackenträger schon.

Bei diesen Temperaturen ist man froh um eine warme Jacke, und abends kriecht man gerne ins kuschelige Bett. Doch was steckt denn eigentlich in unseren Wärmehaltern drin? Farbig und gesteppt werden sie überall getragen: Die Daunenjacken.

Eigentlich aus einem Restprodukt hergestellt, den gemästeten und getöteten Gänsen, ist die Transparenz heute nicht mehr vorhanden, wo denn die flauschigen Federlein herkommen. Als SRF mal genauer nachfragte, gaben einige Daunenjackenverkäufer gar nicht erst Antwort. Die wenigsten konnten wirklich nachweisen, dass ihre Daunen nicht bei lebendigem Leib von den Gänsen gerupft werden. Mehrmals jährlich.  Obwohl Lebendrupf in Europa verboten ist, kommt es wahrscheinlich nicht selten vor. Die Tiere werden von Hand im Akkord gerupft. Beim brutalen Rupfen können auch ganze Hautfetzen abgerissen werden, die dann ohne Betäubung mit Nadel und Faden wieder angenäht werden wie Vier Pfoten belegt. Kontrollen werden, wenn sie überhaupt stattfinden, oft vorher angemeldet.

Dem will das Responsible Down Standard Zertifikat entgegenwirken und verbietet Zwangsernährung und Lebendrupf von Gänsen und Enten. H&M beispielsweise bezieht seine Daunen nur von RDS zertifizierten Betrieben. Aber das Zertifikat ist noch lange kein Garantieschein, dass die Tiere nicht leiden. Denn am Ende werden sie „produziert“ und getötet, damit wir Fleisch und Daunen haben.

Brutaler Tod

Das Video der Tierrechtorganisation PETA ist erschreckend und geht wortwörtlich unter die Haut. Es zeigt auch, dass die Tiere, wenn auch nicht bei lebendigem Leib gerupft, in engsten Räumen eingesperrt und transportiert werden. Da der zur Betäubung eingesetzte Elektroschock aber oft nicht ausreicht, wird den Tieren bei vollem Bewusstsein der Hals aufgeschnitten. Danach werden sie ins kochende Wasser geworfen.



Plötzlich fühlen sich die Federn in der Decke nicht mehr so kuschlig an. Und die Gänsebrust auf dem Teller bekommt einen bitteren Nebengeschmack…

Alternativen: Naturfaserdecken und Kunstfaserjacke.

Es braucht niemand zu frieren, weder die Gänse noch Sie, denn es gibt tierfreundliche Optionen. K-Tipp hat Naturfaserdecken getestet. Die Duvets können auch mit Fasern aus Bambus, Mais oder Baumwolle gefüllt werden und ziehen somit keinem Tier den Pelz vom Kopf. Sie sind oft sogar günstiger. Der Schlafkomfort ist ebenfalls wunderbar.

Wer dem Trend folgen möchte und eine Daunenjacke tragen will, der kann auch zu einer Kunstfaserjacke greifen. Das wärmt Sie und wärmt die Gans.

 

Weiterführende Informationen/Quellen
SRF Daunenjacke
Vier Pfoten
PETA

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