„Überall hez Pelzli dra“: Pelz und Mode

Die Diskussion über Pelz existiert schon lange. Die Diskussion über Pelz existiert schon lange.

Peach Webers Ohrwurm über Pilze lässt sich dieses Jahr auch auf Pelz in der Mode übertragen. Von Schuhen bis zur Mütze, alles kommt mit einem Stück Pelz in diesem Winter. Was das für die Tiere heisst, wird von Käufern und Verkäufern gerne ignoriert.

Wir haben diesen Winter schon über das Geschäft mit dem Pelz berichtet und waren bei Weitem nicht die einzigen. Neben Tierschutzorganisationen hat sogar das Schweizer Fernsehen das Thema in der Sendung „Club“ aufgegriffen.

Import von 400 Tonnen Echtpelz

In diesem Winter wurden 400 Tonnen Echtpelz importiert, so viel wie seit 24 Jahren nicht mehr. Wofür? Damit Tausende mit einer Kapuzenverzierung durch die Strassen laufen können, mit einem Bommel auf der Mütze, und die Modebranche ein gutes Geschäft macht… Die Lust auf Pelz wird von Pelzhersteller und Verkäufer mit den wärmenden, ökologischen, natürlichen und biologisch abbaubaren Eigenschaften des Pelzes gerechtfertigt. Sie verpönen den synthetischen Kunstpelz wegen des Materials.

Auch ich finde es nicht sinnvoll, einen Kunstpelz zu tragen, weil es den Trend nur weiter unterstützt und er zudem aus nicht nachhaltigen Rohstoffen hergestellt wird. Aber immer noch besser, als Tausende von Tieren mit Medikamenten zu füttern, damit sie in ihren kleinen Käfigen nicht durchdrehen und sich trotz der unnatürlichen Umgebung und fehlenden Bewegung einen schönen Pelz bewahren. Diesen herzustellen, benötigt zudem weitere Chemikalien.

Tiere

Im Pelzgeschäft gibt es nur einen einzigen Grund, warum Nerze, Polarfüchse, aber auch Hunde und Katzen geboren werden: Um ihnen das Fell über den Kopf zu ziehen. Genau wie Kühe, Hühner und Schweine nur wegen ihres Fleisches gezüchtet und geschlachtet werden. Ich frage mich nun, ob dies wirklich nötig ist. Weder verhungern wir ohne Fleisch, noch erfrieren wir ohne Pelz. Woher nehmen sich Menschen dann das Recht, die Tiere so zu behandeln? Hunde und Katzen sind bei uns geliebte Haustiere. Wenn Hunde also schlecht behandelt werden, gilt dies als ein Skandal, und der oder die Täter/in wird angeklagt. Die industrielle Schlachtung von Kühen und Schweinen ist aber völlig akzeptiert. Ob jetzt ein Polarfuchs in Skandinavien gezüchtet, ein Hund in China auf dem Teller landet oder eine Kuh in der Schweiz geschlachtet wird – es sind alles Tiere, die leben möchten, genau wie wir.

Bewusstsein

Die Kuh ist in Indien heilig, wird bei uns aber als „Nutztier“ ausgebeutet (man beachte nur schon das Wort Nutztier). Katze und Hund werden in China gegessen, bei uns als Haustier geimpft, operiert und als Familienmitglied angesehen. Doch wer kreiert diese Unterschiede?
Wir werden in eine Kultur geboren und wachsen in ihr auf. Wenn Hunde und Katzen einen höheren Stellenwert als Kuh und Schwein haben, akzeptieren das viele, ohne es zu hinterfragen. Denn es ist ja normal.

Doch nur weil es normal ist, heisst es noch lange nicht, dass es immer normal sein wird. Man erinnere sich beispielsweise an das Schlagen von Kindern im Schulunterricht. Das war auch normal. Irgendjemand hat da auch gesagt, dass Gewalt keine Lösung ist. Wer also mit der unschönen Wahrheit von Pelz und Fleisch konfrontiert wird, hat zwei Möglichkeiten. Entweder weiter ignorieren und mit der Masse mit Pelzrändli an der Kapuze mitlaufen oder sich für eine Alternative entscheiden und damit nicht weiter Tieren Gewalt antun. Die Welt ist voller nachhaltigen Alternativen. Werden Sie Teil davon!
 

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