Auch Siedlungsräume beherbergen zahlreiche Tiere. Durch eine nahe Gartengestaltung kann am Haus und im Garten ein geeigneter Lebensraum für Tiere geschaffen werden. Bereits kleine Nischen und Hecken können für Kleintiere lebenswichtige Rückzugsorte bieten. Im Siedlungsraum lauern aber auch viele Gefahren, warnt der Naturschutz-Verband BirdLife in einer aktuellen Medienmitteilung. Wo diese Gefahren zu finden sind und wie man sie entschärft, erfahren Sie im heutigen Ratgeber
Glasfenster: Flugtiere können Glas oft nicht wahrnehmen und kollidieren mit den durchsichtigen Flächen. In der Nähe von Grünflächen kommt es besonders oft zu Unfällen. Das Glas kann beispielsweise durch Klebefolien oder durch aufhängen von Dekoration sichtbar gemacht werden.
Lüftungsschächte: Offene Luftschächte kosten viele kleine Tiere das Leben, aber auch Frösche, Kröten, Molche und Igel können in die Schächte fallen und gefangen gehen. An den hohen, glatten Wänden gelingt es nur wenigen Tieren, sich wieder zu befreien. Der effektivste Schutz ist es, den Schacht mit einem feinmaschigen Gitter abzudecken.
Teiche und Wasserbecken: Auch Wasserbecken können zur Falle für Tiere werden, besonders wenn sie sich nicht wieder aus dem Wasser befreien können. Steile und rutschige Ränder, an denen die Tiere nirgends Haftung finden, sollten deshalb vermieden werden.
Licht: Sobald es dunkel wird, zieht man mit Beleuchtungen unzählige Insekten an. Oftmals verenden diese am Ort an den heissen Lichtkörpern oder aufgrund ihrer kurzen Lebenserwartung. Vielen Tieren wie beispielsweise der Fledermaus oder dem Nachtfalter, die auf Insekten als Nahrungsgrundlage angewiesen sind, wird durch die Abwanderung der Insekten in unsere Gärten die Nahrungsgrundlage entzogen. Auf besonders helle Lichtquellen sollte man deshalb verzichten oder darauf achten, den UV- und Blau-Anteil des Lichtspektrums gering zu halten.
Dachnischen: Dachnischen werden von Fledermäusen und Vögeln gern als Lebensräume und Nistplätze genutzt. Dies geschieht in den meisten Fällen unbemerkt. Bei Renovationen sollte man das Dach zuerst auf mögliche Bewohner untersuchen. Die Arbeiten sollten nicht in der Aufzuchtzeit der Jungtiere (April-August) ausgeführt werden.
Netze und Zäune: Viele Gärtner schützen ihr Obst mit Zäunen oder decken Pflanzen zum Schutz vor Frost ab. Werden die Netze nicht fachgerecht angebracht, können sich Vögel, Igel und auch Katzen darin verfangen. Zäune sollten – wenn immer möglich –durch natürliche Sträucher ersetzt werden oder zumindest die untersten 15 cm vom Boden offenhalten.
Kippfenster: Fenster, die sich kippen lassen, sind für Katzen lebensgefährlich. Häufig passieren Unfälle in Parterrewohnungen, wenn neugierige Katzen versuchen, in die Wohnung hinein oder hinaus ins Freie zu springen.
Es lohnt sich! Wer seinen Garten so natürlich wie möglich gestaltet, beherbergt automatisch viele tierische Besucher. Dies bereichert nicht nur den eigenen Garten, sondern leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Siehe auch:
BirdLife „Fallen für Tiere: So entschärft man sie am Haus und im Garten“
BirdLife Ratgeber Vögel und Bauen - Natur rund ums Haus
Pro Natura "Freie Bahn für Wildtiere!"
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