Ratgeber: Nisthilfen für einheimische Vogelarten

Ist der Nistplatz einmal angenommen, kann man die betriebsamen Tierchen bei der Arbeit beobachten... Ist der Nistplatz einmal angenommen, kann man die betriebsamen Tierchen bei der Arbeit beobachten...

Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit für das Anbringen einer Nisthilfe. Also keine Zeit verlieren und sofort mit dem Bau des Nistkastens loslegen!

Morsche Bäume, die einen Platz zum Brüten bieten, werden immer rarer. Unsere ordentlichen Siedlungen stellen damit weniger Nistplätze, und die Vögel haben es immer schwerer, geeignete Standorte für ihre Nester zu finden. Dem kann mit dem Angebot eines Nistplatzes entgegengewirkt werden. Der beste Zeitpunkt für die Anbringung einer künstlichen Nisthilfe – der Herbst – steht schon bald an.

Nistkästen kann man heute an verschiedenen Orten kaufen, oder man kann sie ganz einfach selbst bauen. Nicht jeder Vogel nistet gleich und hat dieselben Vorlieben. Bei der Konstruktion sollte man den Vögeln das bieten, was sie auch bei der Auswahl ihrer natürlichen Brutplätze suchen: Schutz vor Raubtieren und Witterung und eine einfache Anflugmöglichkeit. Wir geben einen kurzen Überblick:

Konstruktion: Am besten eignen sich Tannen- oder Fichtenholz. Einfache Kästen bestehen aus einer beweglichen Vorderwand. Zur Belüftung sollten mind. zwei Löcher gebohrt werden (5mm). Das Imprägnieren schützt gegen Feuchtigkeit, Pilz und Schimmel. Das Dach des Kastens sollte vorne etwas überstehen und abfallen. Zudem sollte man es mit Dachpappe abdecken – so wird es widerstandsfähiger. → Skizze eines Nistkastens für den Nachbau

Hinweis: Einige Vogelarten, wie der Turmfalke, der Segler oder die Schleiereule benötigen speziellere Nisthilfen. Dazu informiert man sich am besten im Vorfeld bei der Schweizerischen Vogelwarte oder beim Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz.


Nisthilfen müssen an einem katzensicheren Platz angebracht werden (Bild: Didgeman, Pixabay)


Einflugloch:
Die Vogeleltern müssen leicht ein- und ausgehen können. Feinden soll jedoch keine Möglichkeit geboten werden, die Jungtiere aus dem Nestchen zu häkeln. Ein nach innen ansteigendes Loch verhindert das Eindringen von Regen.

  • Blau- und Sumpfmeisen: 27mm Durchmesser
  • Kohlmeisen, Kleiber, Fliegenschnäpper: 32mm Durchmesser
  • Stare, Wendehälse: 46mm Durchmesser
  • Bachstelzen und Rotschwänze bevorzugen einen 4cm hohen Spalt direkt unter dem Dach.

Grösse: Der Nistkasten muss an die Grösse der Vogelfamilie angepasst sein und allen genügend Platz bieten. Will man grösseren Vögeln einen Brutplatz bieten, sollte daher auch die Nisthilfe entsprechend grosszügig gestaltet werden.

  • Blau- und Sumpfmeisen: 12 x 12 x 24 cm (L x B x H)
  • Kohlmeisen, Kleiber, Fliegenschnäpper, Rotschwänze: 12 x 12 x 24 cm (L x B x H)
  • Stare, Wendehälse: 15x 15 x 25 (L x B x H)

Standort/Montage: Die Nisthilfe sollte möglichst so angebracht werden, dass ein problemloses An- und Abhängen möglich ist. Die Idealhöhe liegt in der Regel zwischen 1.5 – 5 Metern. Die Nistkästen sollten nach Ost oder Südost weisen (keinesfalls auf die Wetterseite). Zudem sollte sich der Kasten ohne grosse Mühe öffnen lassen, damit man ihn reinigen und allfällige Kontrollen vornehmen kann.

Reinigung: Die Nisthilfe muss jährlich zwischen September und Februar gereinigt werden. Ansonsten überwintern Parasiten im Innern, die sich im Frühjahr auf die Vögel stürzen. Nest und Kot werden deshalb im Herbst aus dem Kasten entfernt. Auch allfällige Renovationen des Nistplatzes können nun vorgenommen werden.


Nicht jeder Vogel schätzt einen direkten Nachbar.
Grundsätzlich gilt: Maximal ein Nistkasten an jedem zweiten Baum. (Bild: Christian Kadluba, flickr.com)

Weiterführende Informationen:
Vogelwarte Sempach
BirdLife

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