Murmeltiere, Fledermäuse und Siebenschläfer haben alle etwas gemeinsam: Sie halten während den kalten Monaten des Jahres einen Winterschlaf. Auch der Igel gehört zu den Winterschläfern. Schon bald wird auch er sich aufs Ohr legen, da im Spätherbst seine Nahrung, die hauptsächlich aus Insekten besteht, knapp wird. Interessanterweise beginnt der Winterschlaf aber nicht für alle gleichzeitig. Der Winterschlaf der Männchen startet schon im November, wohingegen Mütter und Jungtiere bis im Dezember wachbleiben, um sich genügend Fettreserven anzufressen.
Wenn die Tiere dann bereit sind, müssen sie noch einen geeigneten Ort finden, wo sie in den nächsten Monaten ungestört schlafen können. Dies ist nicht immer ganz einfach. In dicht verbauten Gebieten sind die Gärten oft die einzigen Zufluchtsstätten. Leider werden moderne Gärten oft viel zu säuberlich aufgeräumt, sodass es für den Igel selbst dort schwierig wird, sich wohl zu fühlen.
Mit wenigen Tricks kann man jedoch den Garten in eine igelfreundliche Oase verwandeln:
- Lassen Sie Laub liegen oder bilden Sie Laubhaufen: Laub ist essentiell für den Bau des Winterquartiers und sorgt für die nötige Isolation. Verwenden Sie keine Laubsauger oder Blasgeräte!
- Halten Sie Ihren Garten naturbelassen: Holzhaufen, Gebüsche und Brombeergestrüppe sind ideale Orte, wo Igel ihr Winterquartier errichten können.
- Vermeiden Sie den Einsatz von Fadenmähern und Motorsensen, um schwer zugängliche Ecken zu mähen. Man weiss nie, ob sich dort ein Igel versteckt hält. Doch für die stachligen Vierbeiner kann eine Begegnung mit solch einer Maschine verheerend enden.
- Stören Sie Igel nicht in ihrem Winterschlaf: Ungewolltes Aufwachen kostet den Igel wertvolle Energie, welche er noch benötig, um bis im Frühling auszuharren.
Erfahrene Igel kennen ihren Lebensraum sehr gut. Falls sie ihren Schlafplatz aufgeben müssen, kennen sie weitere Ersatz-Winterschlafplätze. Jungtiere hingegen haben weniger Erfahrung und deshalb kann für sie der Verlust des Winterquartiers prekäre Folgen haben.
Einfache Winterherbergen selber machen
Wahre Igelliebhaber können ausserdem schlichte, aber wertvolle Winterherbergen in ihren Gärten zur Verfügung stellen. Die Konstruktion solcher Winterquartiere ist sehr einfach und benötigt auch kein handwerkliches Geschick:
1. Drei Backsteine aufeinander stapeln
2. Ein altes Brett schräg gegen die Backsteine legen
3. Die Konstruktion mit Laub, Stroh und Ästen abdecken
Idealerweise richtet man die geschützte Seite gegen Westen, damit der Igel gut vor dem Westwindwetter geschützt ist und im Trockenen schlafen kann. Trockenheit und Wärme sind die wichtigsten Zutaten für einen komfortablen Schlaf.
Natürlich kann die Herberge beliebig ausgebaut werden und mit etwas Glück haben Sie schon bald einen Wintergast mehr in Ihrem Garten. Na dann: Guten Schlaf und bis im Frühling!
Weitere Infos:
Pro Igel
Igelzentrum
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