Ratgeber: Nistkasten für Vögel selber machen

Ratgeber: Nistkasten für Vögel selber machen

Das Anbringen von Nistkästen ist ein fester Bestandsteil im Bereich des Vogelschutzes. Diese müssen nicht immer fertig gekauft werden, sondern können selbst gebaut werden. In unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie.

Aufgrund des stetigen Rückgangs ihres Lebensraums sind viele heimische Vogelarten auf Nisthilfen angewiesen. Mit dem Bau eines eigenen Nistkastens können Sie aktiv zum Schutz der Vögel beitragen. Das Handwerken macht Spass und eignet sich super, um auch Kindern und Jugendlichen die Thematik näher zu bringen.

Idealer Standort

In Gärten, an Fassaden, in Obst- und Parkanlagen oder auch in Wäldern können die Kästen angebracht werden. Für kleinere Vogelarten sollten sie  auf ca. 1,8 bis 3 Metern Höhe befestigt werden. An Standorten, an denen mutwillige Beschädigungen stattfinden könnten, hängt man sie etwas höher. Richten Sie den Kasten - soweit möglich - mit dem Einflugloch Richtung Osten oder Südosten aus. Achten Sie auch darauf, dass der Kasten nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt ist.

Material:

-Mindestens 20 Millimeter dickes, ungehobeltes Fichten- oder Tannholz

-Schrauben oder Nägel

-Leinöl

-Altes Rindenstück für das Dach (nicht zwingend, sieht aber optisch schön aus)

-Für die Aufhängung: Schraubhaken, kunststoffummantelter Draht, Stück eines alten Gartenschlauchs

 

Worauf Sie beim Bau achten müssen

 

Beispiele für die Masse eines Nistkasten:

2 Bretter (15 x 28 cm) für die Seitenwände  

1 Brett (17 x 28,5 cm) für die Rückwand

1 Brett (13 x 25 cm) für die Vorderseite

1 Brett (20 x 23 cm) als Dach

1 Brett (13 x 13 cm) als Boden

Je nach Vogelart  muss die Grösse eventuell ein wenig angepasst werden.

 

Die Aussenseite der Holzbretter wird mit dem Leinöl behandelt, um es vor der Witterung zu schützen. Das Dach sollte vorne überstehen, dies schützt vor Regen und Sonne, aber auch gegen Katzen und andere Prädatoren. Bohren Sie für die Entfeuchtung und Belüftung 3-4 Löcher in die Bodenplatte. Achten Sie darauf, das Bodenstück zwischen den Seitenwänden und der Vorwand „einzuklemmen“ und nicht die Vorderwand auf dem Boden zu befestigen. Sonst kann sich im Innern Wasser ansammeln. Um den Nistkasten zu reinigen, muss die Vorder- oder Rückwand beweglich oder ganz abnehmbar sein. Das Einflugloch sollte im oberen Drittel der Vorderwand eingefügt sein, damit zwischen Loch und Boden - wo später die jungen Vögel schlüpfen werden - mindestens ein Abstand von 15 Zentimetern besteht. So kann beispielsweise eine Katze nicht von oben an die Brut gelangen.

 

Nistkasten mit Schlitzöffnung, geeignet für Hausrotschwanz und Grauschnäpper

Anbringen und Reinigung

Verwenden Sie zum Anbringen die Schraubhacken und den Draht. Wenn der Brutkasten an einem Baum angebracht wird, umhüllen Sie den Draht mit dem Stück Gartenschlauch.  So entstehen keine Einkerbungen im Baum. Nistkästen können auch im Herbst oder Spätsommer angebracht werden. Über den Winter dienen sie als Unterschlupf und Schlafmöglichkeit.

Nach der Brutsaison sollte jeder Nistkasten gereinigt werden. Dazu entfernt man das Nest und bürstet den Kasten bei stärkerer Verschmutzung aus. Verzichten Sie auf chemische Reinigungsmittel und Insektenspray. Während der Brutzeit sollte der Nistkasten nicht geöffnet werden.

 

Passen Sie den Brutkasten je nach Vogelart an:
Halbhöhlenbrüter
Starnistkasten
Turmfalkennistkasten

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Kommentare (1) anzeigenausblenden 

0 #Karel Novinar2018-04-16 10:07
Gut abgeschrieben. Der Inhalt wird dadurch aber nicht wahrer. Denn Tatsache ist, dass zu viele Gärten zwar einen oder mehrere Nistkästen haben, sonst aber für Vögel nichts bieten, insbesondere keine Nahrung. Wirklich vogelfreundliche Gärten sind naturnah gestaltet und ausschliesslich mit einheimischen, standortgerechten, regionaltypischen Pflanzen versehen, die den Gartenvögeln jede Menge Nahrung (Insekten, Beeren, Nüsse) und zugleich Versteck- und Nistmöglichkeiten bieten. Dann braucht es keine künstlichen Holzkistchen als Ersatznistplatz. Ausserdem nehmen viele Vogelarten Nistkästen gar nicht an, zB. Buchfink, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen, etc. Das Aufhängen von Nistkästen ist folglich viel zu oft ein Beruhigen des schlechten Gewissens und mit CO2-kompensierenden Ablasshandel-Abgaben vergleichbar.
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