Der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans bedroht seit mehreren Jahren Amphibien weltweit. Vermutlich wurde er über den Handel mit exotischen Tieren aus Asien eingeschleppt. Besonders Molche und Salamander sind betroffen. In Belgien, den Niederlanden und auch in Deutschland wurden bereits ganze Populationen ausgelöscht.
Amphibien gehören weltweit zur am stärksten bedrohten Wirbeltiergruppe. Ihre empfindliche, durchlässige Haut macht sie anfällig gegen Krankheiten und Umweltgifte. Daneben machen ihnen auch die Zerstörung ihrer Lebensräume zu schaffen.
Typische Symptome
Nach der Infizierung zeigen sich relativ schnell erste Symptome, dazu gehören grossflächige Hautläsionen und Geschwüre. Innerhalb von 12 - 18 Tagen nach dem Erstkontakt sterben die betroffenen Tiere. Eine Heilmethode konnte bis heute nicht gefunden werden, bei einigen Kröten und Fröschen führte der Pilz allerdings nicht zum Tod. Bei der absichtlichen Infektion von Geburtshelferkröten wurde festgestellt, dass der Pilz die Tiere nicht tötet, die Erreger allerdings noch nach Wochen auf andere Amphibien übertragen werden können. Der Pilz verfügt über resistente Sporen, welche lange witterungsbeständig sind und so einen längeren Zeitraum überdauern können. Im natürlichen Umfeld ist es daher unwahrscheinlich, dass eine betroffene Population gerettet werden kann.
Infizierter Feuersalamander: deutlich zu erkennen die schwarzen Missbildungen auf der Haut des Tieres Wikimedia Commons
«Auch eine Wiederansiedlung wäre wenig erfolgsversprechend, da die Sporen lange in der Natur überdauern können.»
Ein Lichtblick
Hier in der Schweiz konnte der aggressive Pilz bislang nicht nachgewiesen werden. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurde 2017 ein Handel- und Importverbot für Salamander und Molche erhoben. Weiter hat die Europäische Union ein Forschungsprojekt lanciert, um wissenschaftliche Grundlagen für die Bekämpfung und Eindämmung des „Salamanderfressers“ zu schaffen.
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