Kampagne «Nicht auf meine Pasta»

Symbolisch für den Skandal bei der Milchkuhhaltung Symbolisch für den Skandal bei der Milchkuhhaltung

Eine Undercover-Recherche zeigt qualvolle Bedingungen auf, unter welchen Milchkühe aus den bekannten italienischen Käseregionen von Parmesan und Grana Padano leben. Aus diesem Anlass hinterfragen wir im folgenden Artikel das «System Grana Padano».

Die beiden Hartkäse-Sorten Parmesan und Grana Padano dürfen nur in bestimmten Gegenden in Italien hergestellt werden: Grana Padano in der gesamten Po-Ebene, Parmesan nur in einem Teil davon. Mit, gemäss Albert-Schweitzer-Stiftung, 40 Prozent Anteil an der gesamten italienischen Milchproduktion ist die Herstellung der beiden Käse ein wichtiger Pfeiler dieser Industrie.
 
Die Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) legte nun schreckliche Aufnahmen aus den Milchkuhbetrieben offen und startet mit der Albert Schweitzer Stiftung eine länderübergreifende Kampagne gegen die Herstellenden.

«Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, wie die Tiere leben müssen, die hinter der Produktion angeblich hochwertiger Lebensmittel stehen. Im Fall von Parmesan und Grana Padano klaffen das Image der Produkte und die Realität der Lebensbedingungen weit auseinander.»

Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer Albert Schweitzer Stiftung

Der Tierschutzskandal

Filmmaterial ist von neun Betrieben vorhanden. Darauf zu finden sind stark unterernährte Milchkühe, welche in ihren eigenen Exkrementen liegen. Dies in stark eingeengten Ställen ohne Zugang nach draussen, wobei ihnen viele ihrer natürlichen Verhaltensweisen verwehrt bleiben.
 
In einem Statement zum Tierwohl zeigt Grana Padano kein Verständnis für die Art und Weise der Undercover-Recherche. Dabei geht die Argumentation auch darauf hinaus, dass es den Kühen auf grünen Weiden nicht besser gehen würde.

«... haben sich auf nur neun Betriebe konzentriert, in denen das Wohlergehen der Tiere tatsächlich zu kurz kommt, um ein System aus etwa 8000 Höfen zu beschreiben ...»

Zeitgleich erwähnen und setzen die Hartkäse-Vertreibenden auf ein neues Logo: «Il nostro Latte» (Unsere Milch). Dieses ist mit diversen Haltungsvorschriften und mehr Transparenz verbunden. Viel mit den angesprochenen Problematiken hat dieses jedoch nicht am Hut.

Italienischer Hartkäse - Waldrebell, Pixabay 

Kampagne «Nicht auf meine Pasta»

Die Forderungen von CIWF und der Albert Schweitzer Stiftung sind folgende: Weidegang für die ungefähr halbe Million Milchkühe von den Erzeugern Parmesan und Grana Padrano und eine allgemeine Verbesserung der Haltungsbedingungen. Konkret haben die Organisationen einen Online-Appell mit einer Ein-Jahres-Frist an die Konsortien der Produzenten gestartet. Minimalziel ist hierbei, dass die Kühe 100 Tage im Jahr Weidegang erhalten, die qualvolle Anbindehaltung verboten und andere Haltungsprobleme ebenfalls im Programm angegangen werden.

Zurück zum Schweizer Sbrinz?

Eine Alternative zu Parmesan und Grana Padano liegt auf der Hand: Der Schweizer Hartkäse Sbrinz. Dieser hat seinen Preis und kann je nach Geschmack nicht mit den italienische Hartkäsen mithalten, ist aber mit besserem Gewissen zu verzehren. Wer beim Tierwohl auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch auf diverse vegane Käse zurückgreifen.


 

Albert Schweitzer Stiftung

Quellen:
www.albert-schweitzer-stiftung.de - Albert Schweitzer Stiftung
www.granapadano.it - Statement Grand Padano

 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.