Die Vogelwarte Sempach beobachtet und überwacht die heimische Vogelwelt. Sie erforscht die Lebensanforderungen der Vögel und engagiert sich für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, insbesondere auch der bedrohten Arten. Dank des Zusammenwirkens von Forschung, Praxis und Information kann der Bevölkerung und den Behörden Auskunft über die Belange der Vögel gegeben werden.
Warum Beringung?
In der Schweiz werden pro Jahr ungefähr 90.000 Vögel beringt. Die nationale Beringungszentrale ist die Schweizerische Vogelwarte Sempach. Die Beringung dient dem Naturschutz und der Wissenschaft. Die Vögel werden mit Aluminiumringen individuell gekennzeichnet. Dieser ist sehr leicht und trägt eine Identifikationsnummer sowie den Namen der nationalen Beringungszentrale. Werden beringte Vögel bzw. der Vogelring später wiedergefunden, gibt er Auskunft über eine Vielzahl von nützlichen Informationen: Über Zugrouten, Winterquartiere und Ortstreue der Vögel ebenso wie über ihre Lebenserwartung, Verwandtschaftsverhältnisse und Todesursache.
Durch den Ring wird der anonyme Vogel zu einem Individuum, bei dem man den einzigartigen Lebensweg verfolgen kann.
Ringe helfen den Ornithologen...
… die Herkunfts- und Zielgebiete sowie Zugrouten von Zugvögeln zu bestimmen.
… die Gefahren, denen die Wildvögel ausgesetzt sind, zu identifizieren.
… das Höchstalter der freilebenden Vögel zu ermitteln.
… zu erfahren, wo sich die Jungtiere als adulte Tiere niederlassen.
… die Ein- und Auswanderung, den Bruterfolg und die Sterblichkeit von Vogelbeständen zu messen.
Ringtypen
Es gibt verschiedene Ringtypen, die zwischen freilebenden Wildvögeln und Zuchtvögeln bzw. Brieftauben unterscheiden. Bitte melden Sie Metallringe (mit Aufschriften wie Sempach Helvetica, Paris, Radolfzell Germany oder einer anderen Beringungzentrale) oder die Farbringe, welche die Wildtiere tragen, der Vogelwarte Sempach. Zuchtvögel tragen komplett geschlossene Ringe, dafür ist die Vogelwarte nicht zuständig.
Erfolge
Durch die Beringung der vom Aussterben bedrohten Kiebitze konnte herausgefunden werden, dass für eine stabile Population nicht die Überlebensrate der adulten Vögel, sondern vielmehr der Jungvögel entscheiden ist. Es folgte ein Förderprojekt der Vogelwarte, bei dem Nester markiert wurden, um sie vor landwirtschaftlichen Maschinen besser zu schützen.
Bei Turmfalken erschloss sich aus der Beringungspraxis, dass das Anbringen von Nistkästen den Bruterfolg erhöht und zur Zunahme des Bestandes führt.
Solche aus der Beringung gewonnene Einsichten sind entscheidend für einen Vogelschutz, der über den guten Willen hinaus auch zu zielführenden, erfolgsgekrönten Lösungen führt.
Die Auswertungen und daraus resultierenden Auskünfte über das Vogelleben sind aber nur möglich, wenn gefundene Ringe auch gemeldet werden. Am besten, Sie melden den gefundenen Ring oder Ihre Sichtung eines lebenden, beringten Vogels direkt über das Meldeformular der Vogelwarte. Falls Sie den Ring abnehmen können, senden Sie diesen bitte per Post nach Sempach. Als Dankeschön bekommen Sie dann Informationen und spannende Einblicke zu dem von Ihnen gefundenen Vogel.
Beteiligen auch Sie sich aktiv an der Vogelforschung!
Quellen und weitere Informationen:
Vogelwarte Sempach: Infos zur Beringung
Vogelwarte Sempach: Ringe von Wildvögeln melden
Die verschiedenen Ringe
Farbige Ringe
Ringe von Zuchttauben
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