Die Vögel verlassen das Paradies

Der Haussperling ist auch dieses Jahr wieder der am weitesten verbreitete Vogel in Siedlungsräumen Der Haussperling ist auch dieses Jahr wieder der am weitesten verbreitete Vogel in Siedlungsräumen

Die landesweite Vogelzählungsaktion „Stunde der Gartenvögel“ war auch dieses Jahr ein grosser Erfolg. Zwischen dem 5. und 9. Mai haben über 4’500 Personen, Familien und Schulklassen 136’277 Vögel aus 163 Arten beobachtet.

Bei der Aktion „Stunde der Gartenvögel“ von BirdLife Schweiz wurden am zweiten Mai-Wochenende aufmerksam Vögel beobachtet. Dazu warfen Privatpersonen in Gärten, vom Balkon aus oder in Parks ein Auge auf unsere gefiederten Freunde. Ziel war es die, die Anzahl der gesichteten Individuen nach ihren verschiedenen Arten aufzulisten. Jetzt liegen die Resultate des Citizen-Science-Projekts vor.


Der langsame Rückgang der Schweizer Vogelarten

Die am weitesten verbreitete Vogelart ist laut BirdLife Schweiz dieses Jahr der Haussperling: Dieser wurde in 76 Prozent aller beobachteten Siedlungsräume erspäht. Letztes Jahr noch gleichauf mit dem Spatz auf dem ersten Rang, holt sich die Amsel dieses Jahr gemeinsam mit der Rabenkrähe nur noch den zweiten Platz (je 74 Prozent). Danach folgen Kohlmeise (69 Prozent) und Elster (62 Prozent). Verglichen mit den Zahlen aus den früheren Jahren zeigt sich, dass fast alle Arten in immer weniger Gärten gesichtet werden. Besonders stark abgenommen haben die Beobachtungszahlen bei der Amsel (2014 in rund 90 Prozent der Gärten) und dem Grünfink (2014 in rund 30 Prozent, heute in 17 Prozent). Weniger häufig gesehen werden auch Arten, die typischerweise Siedlungsräume bewohnen wie Girlitz (10 Prozent), Stieglitz (19 Prozent) und Mehlschwalbe (20 Prozent).


Mehr Vögel in naturnahen Gebieten

Die Auswertungen zeigen laut BirdLife Schweiz klar, dass Gärten mit naturnahen und einheimischen Elementen mehr Vogelarten einen Lebensraum bieten als Gärten mit Einheitsrasen und exotischen Pflanzen: In den ersteren wurden durchschnittlich 11,4 Arten gezählt, in letzteren nur 7,2 Arten. Trotzdem bestätigt sich einmal mehr, dass im Siedlungsraum inzwischen viel mehr Vögel vorkommen als in der ausgeräumten Agrarlandschaft, wo auf grossen monotonen Flächen kaum mehr Vogelarten ein Zuhause finden.


Vogelparadies im eigenen Garten

Wer den eigenen Garten zugunsten der Vögel und der Natur aufwerten möchte, findet bei BirdLife Schweiz oder auch hier bei uns zahlreiche Tipps und Anleitungen. Zentrale Elemente sind u.a. Blumenwiesen und Staudenrabatten mit einheimischen Blütenpflanzen, einheimische Bäume und Sträucher anstelle von exotischen Arten sowie Ecken und Borde, in denen sich die Natur selber entfalten kann. Asthaufen, Trockensteinmauern und Biotope sind wertvolle Lebensräume für viele Tierarten. Entscheidend ist eine "insektenfreundliche" Bewirtschaftung: Nicht die ganze Wiese gleichzeitig mähen, sondern immer ein Blütenangebot stehen lassen. Je mehr Insekten sich in einem Garten ansiedeln, umso besser ist dies auch für die Vögel und andere Kleintiere.


Quellen und weitere Informationen:
BirdLife Schweiz: Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel 2021
BirdLife Schweiz: Natur ums Haus 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.