Der 32-jährige Amerikaner hatte keine Chance. Er wurde rund 500 Meter vor der beliebten Ferieninsel Rottnest in Westaustralien von einem Hai angegriffen. Augenzeugen sahen die zerfetzte Leiche des Touristen im Meer aufsteigen. Kurz darauf wollen sie einen etwa drei Meter langen Hai gesehen haben. Dies ist bereits der dritte Angriff in diesem Jahr.
Colin Barnett, der Regierungschef des Bundesstaates Westaustralien, hat genug von solchen Zwischenfällen und will den Fisch fangen und töten lassen. Das Fischereiministerium soll den Weissen Hai mithilfe von sechs speziell grossen Tiefseeangelschnüren einfangen.
Doch es soll nicht bei dem einen Hai bleiben: Die Regierung erwägt, alle Weissen Haie in diesem Gebiet zu töten. Damit werden sich Naturschutzorganisationen wohl kaum einverstanden geben. Die „Carcharodon carcharias“ sind in den australischen Gewässern geschützt. Bis zu 6 Meter lang können die Tiere werden und sind somit die grössten Meeresräuber überhaupt.
Die Haie glauben, eine Robbe vor sich zu haben und merken nach dem ersten Biss, dass sie sich geirrt haben. Das genügt in der Regel schon für eine tödliche Verletzung.
In vergangen Jahren kam es selten zu Angriffen auf Menschen. In 20 Jahren wurden insgesamt 24 Menschen durch Haie getötet. Der australische Haiexperte John West erklärt die tragischen Begegnungen damit, dass meist ein Interessenskonflikt zwischen Mensch und Tier bestehe, da sich beide den gleichen Lebensraum teilen. Als Glied der marinen Nahrungskette leiden sie besonders an der Überfischung der Meere. In den letzten 50 Jahren sind ihre Bestände drastisch geschrumpft.
Kleine Weisse Haie halten sich vor allem in offener See auf, wo sie sich von Fischen ernähren. Die grossen Exemplare mit der höchsten Bisskraft aller Tiere (3000 bis 5000 Newton), jagen in Küstennähe Robben. Wenn dabei Menschen angegriffen werden, sei dies ein fatales Missverständnis, meint John West. „Die Haie glauben, eine Robbe vor sich zu haben und merken nach dem ersten Biss, dass sie sich geirrt haben. Das genügt in der Regel schon für eine tödliche Verletzung.“
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