Letztes Java-Nashorn in Vietnam fiel Wilderern zum Opfer

Ausgegrast - zumindest für das Java-Nashorn. Die hier abgebildete afrikanische Variante besteht noch. Ausgegrast - zumindest für das Java-Nashorn. Die hier abgebildete afrikanische Variante besteht noch.

Was schon lange vermutet wurde, ist nun offiziell bestätigt worden: In Vietnam wurde das letzte Java-Nashorn getötet. Der Grund war sein Horn, das in Asien zu einem Heilmittel weiterverarbeitet wird.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist das letzte Nashorn seiner Art bereits im April 2010 getötet worden. Es war das letzte Java-Nashorn auf dem asiatischen Festland. Zu diesem Ergebnis kam die Naturschutzorganisation WWF. Selbst im Nationalpark war das vom Aussterben bedrohte Tier also nicht sicher. 
Der örtliche WWF-Chef Tran Thi Minh Hien macht für den Tod des Java-Nashorns neben den Wilderern auch die vietnamesischen Behörden verantwortlich. Diese hätten den Nationalpark nur unzureichend geschützt. 

Anfänglich hatten Forscher geglaubt, dass noch weitere Tiere im vietnamesischen Nationalpark lebten. Doch nach Auswertung von Kot-Proben stellte sich heraus, dass diese vom getöteten Java-Nashorn stammten.


Es ist unglaublich, dass Menschen bereit sind, für Rhinozeros-Horn so viel Geld zu zahlen, obwohl diese im Prinzip aus derselben Substanz wie Fingernägel bestehen und keinerlei medizinischen Wert haben.


Laut der Naturschutzorganisation IUCN erstreckte sich die Heimat der Java-Nashörner früher von Bangladesch und wahrscheinlich Südchina bis hin nach Sumatra und Java. Seit dem 19. Jahrhundert nahmen die Bestände drastisch ab. Heute trifft man nur noch im Ujung-Kulon-Nationalpark in Java auf die Art Rhinoceros sondaicus. Nach Schätzungen sollten dort noch zwischen 40 und 60 Tiere leben. Da diese aber schon seit Jahren nicht mehr in Gefangenschaft gehalten werden, besteht keine Möglichkeit für ein Aufzuchtprogramm. 

Zu den Hauptgründen für die dramatische Abnahme des Bestands dieser Tierart zählen einerseits die Wilderer, die es auf die Hörner abgesehen haben und zum anderen die Menschen, die in die einst naturbelassenen Lebensräume der Tiere vorgestossen sind.
Aus den Hörnern wird in Asien ein traditionelles Heilmittel gegen Malaria und Epilepsie gefertigt. Doch an die Heilkraft des Hornpulvers glauben selbst die Heiler nicht mehr. Doch für Geld bekommen Reiche alles, meint Tran Van Thanh vom vietnamesischen Gesundheitsministerium.
„Es ist unglaublich, dass Menschen bereit sind, für Rhinozeros-Horn so viel Geld zu zahlen, obwohl diese im Prinzip aus derselben Substanz wie Fingernägel bestehen und keinerlei medizinischen Wert haben“, sagt WWF-Experte Nick Cox.

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