Windpark in Chile stösst auf Widerstand

09 Feb 2012

 Auf der Chilenischen Insel Chiloé ist ein riesiger Windpark geplant. Umweltaktivisten wehren sich dagegen. Sie befürchten, dass das Windkraftwerk das Leben der Tiere in der Luft wie auch im Wasser beeinträchtigen würde.

Die idyllische Pazifikinsel ist bei vielen Ornithologen beliebt. Einheimische und Experten bangen um die dortigen Ökosysteme. Die Pläne der Energiefirma Ecopower gefährden nämlich das dortige Vogelparadies. Am Strand „Mar Brava“ - „wildes Meer“ - sollen 56 Windkraft-Turbinen gebaut werden. Der Standort ist aus energietechnischen Gründen ideal. Gemäss National Geographic könnte Chiloé mit diesem Projekt dreimal mehr Energie produzieren, als die Bewohner benötigen; dies jedoch auf Kosten der Natur. Das gigantische Windkraftwerk würde das Leben in der Luft wie im Wasser beeinträchtigen. Der Pazifikstrand an der Nordwestküste der Insel bietet Lebensraum für unzählige Vögel, darunter einheimische Möwen und Flamingos, wie auch für wiederkehrende Zugvögel. Gleichzeitig gilt die Gegend als einer der wichtigsten Blauwal-Weidegründe der südlichen Hemisphäre. 

Auf eine Entfernung von einem Kilometer produzieren die Anlagen Lärm-Emissionen von etwa 50 Dezibel. Da manche Ecopower-Turbinen in einem Abstand von nur 10 Metern vom Wasser entfernt platziert werden sollen, könnte damit laut Forschern nicht nur für die Vögel und anderen Landlebewesen, sondern auch für Meeresbewohner eine zu massive Lärmbelastung entstehen. Diese Pegel könnten das hochsensible Kommunikationssystem der Blauwale stören, glauben Biologen, und das wiederum ihre Brut- und Futterroute gravierend beeinflussen. 

Der Einfluss von Windkraft-Turbinen auf Land- und Wassertiere ist noch längst nicht geklärt. Klar ist jedoch, dass es gerade an der 4000 km langen Chilenischen Küste genügend Möglichkeiten gäbe, Windkraftwerke an unbedenklichen Orten zu bauen. Zudem ist nicht einsichtig, weshalb das Dreifache des Strombedarfs der Insel produziert werden soll. Eine entsprechend redimensionierte Anlage würde wesentlich dazu beitragen, ein Nebeneinander von Natur und Technik zu ermöglichen. Trotzdem werden immer wieder riesige Energiekraftwerke in z.T. gefährdeten Naturschutzgebieten errichtet. Dies, obwohl heute hinlänglich bekannt ist, dass dezentrale, kleinere Energiekraftwerke für die Umwelt und für den Menschen nicht nur weniger Kosten verursachen, sondern vor allem mehr Lebensqualität bedeuten.

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