Die Grundeln stammen ursprünglich aus dem Schwarzen Meer, konnten sich aber über den Main-Donau-Kanal und den Rhein bis in die Schweiz ausbreiten. Die kleinen Fischlein fressen jegliche Fischeier und verhindern so die Vermehrung einheimischer Fischarten. Besorgniserregend zeigt sich der Zustand in der Schweiz vor allem für seltene Arten, wie beispielsweise für Nasen und Lachse, welche man mit grossem Aufwand wieder anzusiedeln versucht. Für Fischer stellt sich die Situation als unbekannte Gefahr heraus; zumal es schwierig ist, die invasiven Grundeln von den einheimischen Groppen zu unterscheiden.
Schon jetzt klagen deutsche Fischer entlang des Rheins über den Rückgang der Edelfische und bestätigen, dass die aggressiven Räuber Überhand gewinnen und die Fischerei erheblich beeinträchtigen. Bereits ist es den Grundeln gelungen, den Stauwehr von Birsfelden zu überwinden und sich rasant fortzupflanzen und auszubreiten.
Wie es den Grundeln überhaupt gelang, diesen weiten Weg zurückzulegen, ist derzeit noch nicht genau bekannt. Vermutet wird jedoch, dass die eher schlecht schwimmende Kleinfischart sich und ihren Laich an Schiffe geheftet hat und sich so flussaufwärts ausbreiten konnte. Dies gilt es jetzt herauszufinden, um die Grundeln – soweit möglich – im Zaum zu halten und zu verhindern, dass sie für einheimische Fische eine Gefahr darstellen. Der Wiener Ökologe Wiesner sieht die Begünstigung der Verbreitung im Bau von Staustufen und Kraftwerken, welche in Zusammenhang mit der Erwärmung der Fliessgewässer stehen. Aufgrund der Fliessgewässer-Regulierung entstehen Steinschüttungen, die den Grundeln den nötigen Schutz bieten. Es wird auch vermutet, dass die Anwesenheit anderer osteuropäischer Wirbelloser (z.B. Höckerflohkrebs) ein optimales Nahrungsangebot für die Grundeln ist, was zur enormen Verbreitung beigetragen haben konnte.
In Deutschland und Österreich werden vermehrt Aale als potenzielle Hauptfrassfeinde der Grundeln eingesetzt. Möglicherweise kann sich die Raubfischfauna sogar auf die häufige und leicht verfügbare Beute einstellen. Dies dürfte jedoch noch einige Zeit dauern.
Es gilt jetzt mit intensiverer Forschung vermehrt Informationen zu gewinnen, um eine Abwehrstrategie aufbauen zu können. Auch dies dürfte ein Rennen gegen die Zeit sein.
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