Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Seit Urzeiten gehen wir einen gemeinsamen Evolutionsweg. Ursprünglich als Jagdhilfe oder Behüter von Tierherden eingesetzt, hat sich der Hund im Prozess der Domestikation durch den Menschen von seiner wilden Stammform, dem Wolf, hin zu einem gezähmten Haustier entwickelt. Hunde bereiten uns nicht nur durch ihre Gesellschaft Freude, sondern können auch wertvolle Helfer sein. Sie bewachen unser Zuhause, geben Unsicheren oder Schutzbedürftigen Halt, wenn sie ohne menschliche Begleitung unterwegs sind, und sie werden professionell eingesetzt. Ausgebildet als Lawinen-, Blinden- oder Polizeihunde, als Helfer in der Therapie oder am Zoll übernehmen sie Aufgaben, die wir Menschen nicht ausführen können oder wollen.
Im Vergleich zu anderen domestizierten Wild- oder Nutztieren kommt dem Hund sicher eine besondere Bedeutung zu. So ist es hierzulande selbstverständlich, dass Hunde – anders als zum Beispiel Pferde – nicht auf dem Teller landen. Die Halter von Hunden sind im Gegensatz zu Katzenhaltern dazu verpflichtet, Hundesteuern zu zahlen und das Tier durch einen Mikrochip kenntlich zu machen. Der Hund ist nicht nur der beste Freund des Menschen, er kommt ihm auch am nächsten insofern, als er wie kein anderes Tier Adressat zahlreicher bürokratischer und gewerblicher Einrichtungen ist. Es gibt Hundeschulen und die Pflicht für Hundehalter, mit ihrem Hund eine solche zu besuchen, Hundepsychologen, Hundecoiffeure und Hundehotels.
Der Schritt zur Vermenschlichung von Hunden ist allerdings oft nicht weit. Im krassen Gegensatz dazu zeigt sich auf der anderen Seite der illegale Hundehandel. Hier werden Hunde als blosse Ware ohne jegliche Würde behandelt. Diese Tierhändler kennen keine Skrupel. Oft kommen die Vierbeiner in viel zu kleinen Käfigen, schlecht ernährt und halb verdurstet über die Grenzen. Von einer Impfung ganz zu schweigen. Auch sind die ausländischen – meist osteuropäischen – Zuchtverhältnisse äusserst misslich, und die jungen Hunde werden viel zu früh von ihrer Mutter weggerissen. Die widrigen Aufzucht- und Transportbedingungen haben schwerwiegende Folgen für die Tiere, die oft in einem physisch wie auch psychisch desolaten Zustand ankommen und nicht selten nach kurzer Zeit sterben. Es ist eiskalt und geht nur um das Geschäft, das für die Kriminellen aus mehreren Gründen attraktiv ist. Nicht nur kann die Hundeware im Gegensatz etwa zu Drogen problemlos auf dem Internet angeboten und damit leicht viel Geld verdient werden, sondern auch das Risiko ist vergleichsweise gering. Wer erwischt wird, erhält meist weniger harte Strafen, als im Falle vieler anderer Delikte.
Zum Aufblühen des illegalen Handels beigetragen hat nicht zuletzt die Mode zum Halten von Kleinhunden, insbesondere Chihuahuas und Pekinesen als Accessoires nach dem Vorbild von Berühmtheiten wie Paris Hilton. Dazu passt die Jagd nach Tiefstpreisen. Es muss daher an die Vernunft aller appelliert werden, dass Billigangebote von Hunden grundsätzlich kritisch zu prüfen sind. Oft lässt sich mit gesundem Menschenverstand erahnen, ob das Tier aus einer seriösen Zucht stammt, oder es dem Käufer nur um Profit geht.
Wichtig ist vor allem aber auch, sich vor dem Kauf der Verantwortlichkeit bewusst zu werden, die man als Tierhalter trägt. Tragischerweise werden immer noch viele Tiere, insbesondere Katzen, Fische, Hunde vor allem auffallend vor den Ferien ausgesetzt. Haustiere sind definitiv keine Wegwerfwaren, sondern stetige Begleiter. Als beste Freunde verdienen es die Haustiere, mit Würde behandelt zu werden.
Kommentare (0) anzeigenausblenden