Als eine der ältesten Naturschutzorganisationen der Welt wurde BirdLife International 1922 in London unter dem Namen International Committee for Bird Protection (ICBP) gegründet. Seit 90 Jahren setzt sie sich für den Schutz der Vögel und deren Lebensräume ein. Birdlife International ist heute mit seinen nationalen Partnerorganisationen in 117 Ländern mit ungefähr 2,5 Millionen Mitgliedern tätig. Ein wichtiges Anliegen der Organisation ist der Schutz der Zugvögel, deren Rastplätze, Brutorte sowie Überwinterungsgebiete.
In 41 Ländern Europas sowie Zentralasiens fanden dieses Jahr Veranstaltungen im Rahmen der EuroBirdwatch 2012 statt. Rund 800 Veranstaltungen wurden von ca. 50‘000 Besuchern frequentiert. An verschiedenen Orten konnte die interessierte Öffentlichkeit gemeinsam mit Fachleuten den Vogelzug beobachten. In der Schweiz wurde der Vogelzugtag vom Schweizer Vogelschutz (SVS/BirdLife Schweiz) sowie Partnerorganisationen durchgeführt. 2‘153 Personen besuchten die rund 60 über das ganze Land verteilten Beobachtungsposten. Den Experten gelang es, eine Gesamtzahl von 182‘290 Vögel vor ihre Ferngläser zu bekommen. Die drei am häufigsten beobachteten Vogelarten waren der Buchfink (127‘815), die Ringeltaube (21‘719) sowie der Star (15‘545). Auch seltene Arten wie der Kiebitz wurden von den Vogelfreunden gesichtet. Die schweizerischen Zahlen erscheinen auch im internationalen Vergleich sehr imposant. Auf ihrem Weg in das Winterquartier wurden an diesem Wochenende insgesamt rund 4 Millionen Vögel gezählt.
Das Hauptproblem ist somit die Lebensraumzerstörung sowohl im Brutgebiet wie auch an den Rastplätzen oder im Winterquartier.
An speziellen Informationsständen wurde grundlegendes Wissen über die Vögel sowie deren Zugbewegungen vermittelt. Der Zug zwischen Brutgebiet und Winterquartier bedeutet für die Vögel eine enorme koordinative wie auch körperliche Leistung. Sie bereiten sich durch eine erhöhte Nahrungsaufnahme auf den langen Flug vor. Kurzstreckenzieher legen 13–25% ihres Körpergewichtes und Langstreckenzieher 50–100% zu. Unterwegs sind die Zugvögel natürlichen und vom Menschen verursachten Gefahren ausgesetzt: Nicht nur das schlechte Wetter, hohe Bergketten sowie karge Wüsten machen ihnen zu schaffen, sondern auch Windräder, Nachtbeleuchtung, Stromleitungen sowie die illegale Jagd. Doch auch in den Überwinterungsquartieren, etwa in Afrika, stellen sich viele Probleme, wie der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden sowie der Verlust von Rastplätzen und Winterquartieren.
Das Hauptproblem ist somit die Lebensraumzerstörung sowohl im Brutgebiet wie auch an den Rastplätzen oder im Winterquartier. Um die Artenvielfalt zu erhalten, ist es unerlässlich, die Lebensräume der Vögel zu schützen. Dabei kann jeder Mensch einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Biodiversität leisten, sei es im eigenen Garten oder durch die Unterstützung von Naturschutzgebieten, so dass unsere Zugvögel geeignete Sommerquartiere finden.
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