In einer Tonerkartusche für Laserdrucker stecken je nach Befüllung zwei bis drei Liter Erdölprodukte. Allein in Deutschland werden jährlich rund 8 Millionen Tonerkartuschen und 55 Millionen Tonerpatronen verwendet. Die meisten landen auf dem Müll, auch weil Hersteller oft technische Hindernisse einbauen, um ein Nachfüllen zu verunmöglichen (vgl. umweltnetz-Beitrag Produziert zum Wegwerfen). Es ist deshalb sinnvoll, sich vor einem Druckerkauf zu informieren, ob die Tonerpatronen wieder aufgefüllt werden können. Das Nachfüllen schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Je nach Patronentyp kann man 30 bis 50 Prozent der Neuanschaffungskosten einsparen. Leere Toner können in Druckergeschäften und sogenannten Refill-Theken rezykliert werden. Noch komfortabler ist es, wenn man die leeren Toner von einem spezialisierten Recyclingunternehmen kostenlos abholen lässt. Oder wenn man sie spendet: Mit der Aktion „Jeder Toner zählt“ des Schweizerischen Roten Kreuzes werden leere Toner eingesammelt und wiederaufbereitet. Der Erlös geht an die humanitäre Arbeit des SRK.
Die handelsüblichen schwarzen Toner bestehen aus Harzpartikeln aus Erdöl, in die zum Teil Kohlenstoff und Metalloxide eingebettet sind. Gemäss Chemikaliengesetz sind Tonerflüssigkeiten keine gefährlichen Substanzen. Doch Laserdrucker können während des Druckvorgangs unter Umständen sogenannte flüchtige organische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise krebserregende Benzole, Styrole und Toluole, freisetzen. Toner enthalten auch Blei und Nickel. Diese Stoffe werden während des Druckvorgangs als Tonerstaub an die Umgebung abgegeben und werden oft eingeatmet.
"Aufgrund von experimentellen Studien und Tierversuchen ist eine krebserzeugende Wirkung durch diese Emissionen nicht ausgeschlossen, kann aber aufgrund der gegenwärtigen Datenlage noch nicht abschliessend bewertet werden."
Schweizerische Unfallversicherung Suva (Factsheet „Gesundheitsgefährdung durch Laserdrucker, Kopiergeräte und Toner“)
Ab Herbst soll auch in der Schweiz ein Toner auf Basis von Bio-Material erhältlich sein, welcher keine gesundheitsschädigenden Emissionen freisetzt. Anstelle von Erdöl wird Sojaöl als Ausgangsstoff verwendet, welches bei der Herstellung von Pellets für Tierfutter anfällt. Die amerikanische Herstellerfirma Symbioprint garantiert, dass ausschliesslich Soja aus amerikanischem Anbau verwendet wird und keinerlei Regenwald zur Gewinnung neuer Sojaanbauflächen vernichtet wird. Trotzdem ist es fraglich, ob Lebensmittel auf diese Weise zweckentfremdet werden sollen. Unbestritten ist jedoch, dass bei den vielen Millionen verwendeter Tonerkartuschen und -patronen durch die Verwendung von Sojatoner Millionen von Liter Erdöl eingespart werden könnten.
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